Hoffnung für Alex Zanardi: Anzeichen der Besserung
Alex Zanardi
Der Rennfahrer und Paralympics-Sieger Alex Zanardi hatte am 19. Juni 2020 bei Pienza auf der SP146 die Kontrolle über sein Handbike verloren und war mit einem entgegenkommenden Lastwagen zusammengeprallt, er zog sich dabei schwere Kopfverletzungen zu und schwebte in Lebensgefahr.
Drei Mal wurde er im Krankenhaus Santa Maria alle Scotte in Siena operiert, danach verlegte man ihn in eine Reha-Klinik in der Nähe von Como. Weil sich sein Zustand verschlechterte, wurde er am 24. Juli nach Mailand ins San Raffaele-Krankenhaus in die Intensivstation verlegt. Professor Pietro Mortini, Leiter der dortigen Neurochirurgie-Abteilung, operierte den früheren GP-Star erneut, weil es zu späten Komplikationen wegen des Schädel-Hirn-Traumas kam, das er sich zugezogen hatte.
Mitte August 2020 teilte das Krankenhaus mit, dass er von der Intensivstation in die Abteilung für Neuro-Reanimation verlegt worden sei, dort wurde er in halb-intensiver Pflege unter der Leitung von Professor Luigi Beretta behandelt. Es wurde bestätigt, dass Zanardi physisch und neurologisch einen stabilen Zustand erreicht habe, der die Verlegung in eine lokale Klinik erlaube, in der Nähe seiner Familie in Padua. Dann wurde es wochenlang still um den Ausnahme-Athleten. Bis jetzt.
Wie der Journalist Carlo Verdelli am 21. Dezember im «Corriere della Sera» berichtet, gibt es für den Schwerverletzten Hoffnung. Es ist davon die Rede, dass Zanardi sein Hör- und Sehvermögen zurückerlangt habe, er erkenne die Menschen um sich herum, er könne aber noch nicht sprechen, weil er sicherheitshalber noch immer intubiert sei.
Der seit 2001 nach einem IndyCar-Unfall beinamputierte Zanardi, so Verdelli weiter, reagiere auf Befehle. Er drücke die Hand, die man ihm reiche, er halte den aufgereckten Daumen hoch, wenn er darum gebeten werde, ein Okay-Zeichen zu geben. Der nächste Schritt bestehe darin, dass er wieder sprechen könne.
Weder die Reha-Klinik noch die Familie haben sich zum Gesundheitszustand von Alex Zanardi geäussert.
Zanardi, von 1991 bis 1999 in der Formel 1 unterwegs, vorher und nachher im IndyCar-Sport, geniesst seit seinem schlimmen Unfall 2001 in der Lausitz weit über Motorsportkreise hinaus Heldenstatus: Wie er mit seinem Schicksal fertig wurde und trotz seiner verlorenen Beine sein Leben gemeistert hat, ist nicht nur für behinderte Menschen ein leuchtendes Vorbild.
2012 und 2016 gewann Zanardi mit dem Handbike bei den Paralympics insgesamt vier Gold- und zwei Silbermedaillen. Auch im Rennauto sorgt er weiterhin für Inspiration und Begeisterung. So nahm er 2018 und 2019 als Gaststarter in der DTM teil.