Rätsel Racing Raritäten: Silberpfeil wider Willen
Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.
Die Auflösung vom letzten Mal: Der Südafrikaner Tomas Scheckter bei einem Test mit Jaguar am 15. August des Jahres 2000. Der Sohn von Jody Scheckter (Formel-1-Champion 1979) arbeitete sich die klassische britische Rennleiter hoch – 1997 in der Formel Ford, 1998 in der Formel Vauxhall (auf dem Kontinent Formel Opel), Champion in der Formel-Opel-Euroserie 1999 mit acht Siegen. Damit war er in jener Serie erfolgreicher als spätere GP-Stars wie Mika Häkkinen, Rubens Barrichello und David Coulthard.
Im Jahre 2000 setzte der junge Scheckter seine Karriere in der britischen Formel 3 fort, im Rennstall von Paul Stewart (Sohn der schottischen Rennlegende Jackie Stewart). Er wurde in der Meisterschaft Gesamtzweiter hinter dem Inder Narain Karthikeyan.
Gleichzeitig nahm ihn Jaguar als Testfahrer des damaligen Formel-1-Rennstalls unter Vertrag. Scheckter fuhr mehrere Tests. Im Mai 2001 wurde der Südafrikaner aber fristlos entlassen: Er hatte sich mit seinem Dienst-Jaguar auf dem Strassenstrich von Milton Keynes erwischen lassen. Solch ein Verhalten war für den Jaguar-Mutterkonzern Ford unhaltbar.
Scheckter wechselte in den IndyCar-Sport. Einige Male konnte er in Amerika glänzen: Sieg in Michigan 2002 im Team des früheren GP-Piloten Eddie Cheever, Sieg in Texas 2005 mit Panther Racing, Meisterschafts-7. 2003 mit Chip Ganassi Racing, Vierter beim Indy 500 mit den meisten Führungsrunden 2003 im Auto von Chip Ganassi.
Ab 2008 fand Scheckter keinen Stammplatz mehr und fuhr nur noch fallweise, zuletzt in Baltimore 2011.
Im April 2020 gab Scheckter über Twitter bekannt, dass er, inzwischen 40 Jahre alt, vor einigen Jahren mehrere Gehirnschläge erlitten habe und sich unlängst einer Herzoperation unterziehen lassen musste. Er schrieb dazu, es gehe ihm inzwischen wieder gut, «aber einer der Nebeneffekte der Hirnschläge besteht darin, dass ich mir mehr Sorgen mache. Jeder Morgen fühlt sich an wie ein Qualifikationstag in Indianapolis bei starkem Wind.»
Tomas Scheckter lebt in England.
Damit zum neuen Rätsel: Dieses Auto ist kein Silberpfeil und hätte so eigentlich gar nicht auf die Bahn gehen sollen. Der ungewöhnliche Helm verrät den Piloten.
Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.