Martin Brundle: «Hamilton-Vertrag ist ungewöhnlich»
Martin Brundle und Lewis Hamilton in Le Castellet 2019
Mercedes-Benz und Lewis Hamilton wollen ihre Erfolgsgeschichte fortsetzen: Gemeinsam haben sie sechs WM-Titel gewonnen und 74 WM-Läufe. Der englische Superstar hat wiederholt davon gesprochen, er sei an einer langfristigen Verlängerung interessiert, «denn ich sehe meine Aufgabe in der Formel 1 noch lange nicht als erfüllt an». Zur Vertragsdauer meinte der Ausnahmekönner im Herbst 2020: «Normalerweise arbeiten wir mit Dreijahresverträgen.»
Nun ist ein Vertrag unterzeichnet, aber nur für die Saison 2021. Teamchef Toto Wolff hat dazu Stellung genommen. Aber der langjährige Formel-1-Fahrer Martin Brundle ist davon überzeugt: Mercedes und Hamilton wollten nicht das Gleiche, und der Arbeitgeber hat sich bei den Verhandlungen am Ende durchgesetzt.
Der GP-Experte der britischen Sky sagt zum neuen Vertrag von Lewis Hamilton: «Ich finde so einen Einjahresvertrag für diese Kombination von Rennstall und Fahrer schon ungewöhnlich. Es kommt einem fast ein wenig vor, als seien sich die Parteien bewusst geworden – oh, die Saison naht, wir sind in einem Monat schon am Testen, wir müssen uns nun sputen. Also wurde in aller Eile ein Einjahres-Abkommen entworfen.»
Der 158fache GP-Teilnehmer Brundle ist der Ansicht: Mercedes wollte sich alle Möglichkeiten für die Zeit ab 2022 offen lassen. Der Engländer sagt weiter: «Wir haben jetzt die bemerkenswerte Situation, dass alle potenziellen Kandidaten für ein Mercedes-Cockpit Ende 2021 ohne Vertrag sein werden, also Valtteri Bottas, Lewis Hamilton und auch Mercedes-Junior George Russell. Und wer weiss, wer noch alles auf den Fahrermarkt kommen wird. Für mich bedeutet der Einjahresvertrag, dass Mercedes im Hinblick auf 2022 alle Freiheiten haben wollte.»
Brundle ist sich ganz sicher: Hamilton wird über 2021 hinaus weitermachen. «Er ist ein 36-Jähriger, der mit der Frische eines zehn Jahre jüngeren Piloten fährt. Ich erkenne mental oder körperlich kein Nachlassen. Seine Arbeitsethik und sein Erfolgshunger sind auf höchstem Niveau. In den kommenden drei Jahren werden wir ihn gewiss weiter auf den Rennstrecken erleben. Was ich mir aber auch vorstellen kann: Wenn er merkt, dass seine Leistungen nachlassen, dann wird er aufhören.»
Provisorischer Formel-1-Kalender 2021
Präsentationen
15. Februar: McLaren (Woking)
19. Februar: AlphaTauri (Internet)
22. Februar: Alfa Romeo in Warschau
2. März: Mercedes (Internet)
5. März: Williams (Internet)
Wintertests
12.–14. März in Sakhir, Bahrain
Saison
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Austragungsort offen
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi