Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Pierre Gasly zu Vettel: «Es ging um Zentimeter»

Von Mathias Brunner
Pierre Gasly

Pierre Gasly

​Pierre Gasly (AlphaTauri) freut sich über Rang 6 in Monaco, aber er war nicht amüsiert, wie Sebastian Vettel ihn zur Seite drängte: «Wenn ich mich mehr zur Wehr setze, dann fliegen wir beide hinunter in den Hafen.»

Sind wir beim Monaco-GP haarscharf an einem schweren Unfall vorbeigeschrammt? Sebastian Vettel kam nach seinem Reifenwechsel knapp vor Pierre Gasly auf die Bahn zurück und fuhr gegen den AlphaTauri-Fahrer die Ellenbogen aus. Der Deutsche und der Franzose schossen eine Weile Seite an Seite zum Casino hoch, nicht auszumalen, was passiert wäre, hätten sich hier bei hohem Tempo die Räder der beiden Autos verhakt.

Am Ende wurde Aston Martin-Fahrer Vettel Fünfter, Gasly fuhr wie Sebastian sein bestens Saisonergebnis ein, als Sechster. Aber der AlphaTauri-Fahrer war gar nicht amüsiert über das Verhalten von Vettel.

Gasly erzählt: «Ich habe Seb im Parc fermé zur Seite genommen und zu ihm gesagt: ‘Du weisst schon, dass es hier nur noch um Zentimeter ging, ja?’ Diese Passage hoch ist keine Gerade, die Strasse verläuft leicht gebogen, und ich konnte nur hoffen, dass er mir genug Platz lassen würde. Es wurde verdammt knapp, wirklich knapp. Damit wir uns richtig verstehen: Vettel ist dabei immer fair geblieben, aber ich weiss nicht, ob ihm klar gewesen ist, wie nahe wir uns gekommen sind. Wenn ich mich da mehr zur Wehr setze, dann fliegen wir beide bis hinunter in den Hafen.»

«Vettel ist ein vierfacher Weltmeister, da erwarte ich im Zweikampf natürlich nicht, dass er vom Gas geht. Aber das war schon haarig. Ich konnte es kaum erwarten, nach dem Rennen die Bordkamera-Bilder zu sehen sowie die TV-Aufnahmen. Ich wollte wissen, wie wenig Platz noch übrig war. Antwort – sehr wenig.»

Vettel sagte zu dieser Szene: «Lewis lag etwas weiter hinten, Pierre war direkt neben mir. Eine solche Situation ist unheimlich schwierig, denn man sieht in dem Moment nicht so viel. Pierre lag zudem ein wenig in meinem toten Winkel, ich wusste, dass er da ist, aber nicht genau wo. Ich habe nach dem Rennen kurz mit ihm gesprochen, und es war wohl eine haarige Situation. Mir war nicht klar, ob ich ihm genug Platz lasse. Es hat gereicht, aber ihm war das Ganze ein wenig zu eng.»

Pierre Gasly weiter: «Abgesehen von dieser Szene bin ich sehr glücklich, dass wir diesen sechsten Platz erkämpfen konnten. Wir haben es immerhin geschafft, Lewis Hamilton hinter uns zu halten. Wenn du hinter einem vierfachen Champion und vor einem siebenfachen Weltmeister ins Ziel kommst, dann hast du in der Regel nicht so viel falsch gemacht. Vielleicht hätten wir bei der Strategie mehr auf Vettel und Pérez achten müssen als auf Hamilton. Aber nach einem Rennen bist du immer schlauer.»

Wie schwierig war es mit Hamilton im Nacken? Pierre: «Das war intensiv. Ich wusste genau, dass ich mir nicht den kleinsten Fehler erlauben durfte. Generell lief es im ersten Teil des Rennens auf den weichen Reifen besser als im zweiten auf den harten Pirelli, das müssen wir noch ergründen. Der Wagen war überdies im Grand Prix schwieriger zu beherrschen als im Training.»

Monaco-GP, Monte Carlo

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:38:56,820 h
02. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 9,114 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 22,117
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 23,963
05. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 51,115
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 54,045
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:06,361 min
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
Out
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Antriebswelle gebrochen *
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Radmutter
* nicht zum Rennen gestartet

WM-Stand nach 5 von 23 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 105 Punkte
2. Hamilton 101
3. Norris 56
4. Bottas 47
5. Pérez 44
6. Leclerc 40
7. Sainz 38
8. Ricciardo 24
9. Gasly 16
10. Ocon 12
11. Vettel 10
12. Stroll 9
13. Alonso 5
14. Tsunoda 2
15. Giovinazzi 1
16. Räikkönen 0
17. Russell 0
18. Latifi 0
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0

Konstrukteure
1. Red Bull Racing 149
2. Mercedes 148
3. McLaren 80
4. Ferrari 78
5. Aston Martin 19
6. AlphaTauri 18
7. Alpine 17
8. Alfa Romeo 1
9. Williams 0
10. Haas 0


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