Lewis Hamilton: «Dann bin ich schlagartig weg»
Lewis Hamilton
Ende April hat der siebenfache Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton Signale gesendet, welche die Herzen seiner Fans höherschlagen liessen. Der Engländer hat für Pirelli 18-Zoll-Reifen getestet – ausgerechnet jener Hamilton, der bekennender Test-Muffel ist. Der Mercedes-Star grinste: «Ich schätze, dies war das erste Mal, dass ich mich freiwillig für einen Test gemeldet habe! Ich wollte herausfinden, wie wir unterwegs sind, was die 2022er Reifen angeht. Wir Fahrer wünschen uns für die kommende Rennwagengeneration Reifen, mit welchen wir härter attackieren können, ohne dass die Walzen so abbauen wie heute. Der erste Eindruck, den ich von den Niederquerschnittreifen gewonnen habe, ist gut.»
Die Fans horchten auf: Heisst das jetzt, dass alle Rücktrittsgedanken verscheucht sind und Lewis Hamilton auch in den kommenden Jahren Formel 1 fährt? Lewis wirkte fast ein wenig ertappt, so als hätte er sich soeben verplappert. Der Brite suchte nach einem Ausweg: «Äh, ich entscheide da ganz spontan.»
In Wahrheit sieht der Mercedes-Star seine Mission im Motorsport als nicht abgeschlossen an. Kernsatz: «Ich habe dem Sport noch viel zu geben.» Und Hamilton ist schlau genau zu wissen: Bei seinem Kampf für mehr Gerechtigkeit, für mehr Vielfalt und gegen Rassismus wird er kein besseres Schaufenster finden als die Formel 1. In der spanischen As sagt Hamilton auf die Frage, ob er sich sogar vorstellen könne, so lange zu fahren wie Kimi Räikkönen: «Nein, das glaube ich nicht.»
«Iceman» Räikkönen ist heute 41 Jahre alt, Lewis fünf Jahre jünger. Unterzeichnet Lewis für zwei weitere Jahre bei Mercedes, also für 2022 und 2023, stünde er am Schluss der GP-Saison 2023 kurz vor seinem 39. Geburtstag.
Lewis Hamilton vertieft: «Ich glaube nicht, dass ich das für immer machen kann, jedenfalls keine weiteren fünf Jahre. Auch wenn man natürlich niemals nie sagen sollte. Es gibt viele Dinge, die ich weiterhin machen möchte, andere nicht. Aber wenn ich aufhöre, dann bin ich schlagartig weg, dann werdet ihr mich kaum mehr bei Rennen sehen, weil ich dann eine Pause brauche.»
«Aber früher oder später würde ich zurückkommen, weil ich diesen Sport einfach liebe. Und weil mir klar ist, dass mein Kampf für mehr Vielfalt lange anhalten muss, um Veränderungen zu bewirken – wir reden hier von vielleicht zehn oder zwanzig Jahren.»
Abschlusstraining Monaco
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:10,346
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:10,576
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:10,601
04. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:10,611
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:10,620
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:10,900
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:11,095
08. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:11,419
09. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:11,573
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:11,779
11. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:11,486
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:11,598
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:11,600
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:11,642
15. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:11,830
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:12,096
17. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:12,205
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:12,366
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:12,958
20. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari *
* nach Unfall im 3. Training nicht in der Qualifikation