Berger: «Max Verstappen hat keine stumpfen Waffen»
Lewis Hamilton und Max Verstappen
Gerhard Berger hat in seiner Karriere zehn Formel-1-Rennen für sich entschieden. Der 61-jährige Tiroler ist seit 2017 Chef der DTM und stellte die Serie für 2021 auf komplett neue Beine. Auch die Formel 1 beobachtet der ehemalige Toro-Rosso-Teamchef noch genau.
Vor dem nächsten Formel 1-Rennen in Le Castellet beurteilt Berger den Zweikampf zwischen WM-Leader Max Verstappen (Red Bull Racing) und Lewis Hamilton (Mercedes) in der Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar 7» auf ServusTV so: «Man sieht jetzt mal ganz klar, dass die beiden auf Augenhöhe sind. Max ist sogar leicht vorne. Da kann aber noch viel passieren in dieser Saison, sie ist noch lang.»
Nach sechs Rennen führt Verstappen, der zuletzt in Bau in Führung liegend mit einem Reifenplatzer ausgefallen war, die WM-Wertung mit 105 Punkten an vor Hamilton, der in Baku ebenfalls leer ausging und bei 101 Zählern steht.
Der Wörgler lobte: «Es ist toll, wie sich die Formel 1 heuer präsentiert. Endlich, nach so vielen Jahren sehen wir wieder Zwei- oder Dreikämpfe. Im Qualifying kommt dann von hinten der Ferrari herein und stellt sich auf die Pole Position.»
«Mit Max und Lewis haben wir zwei Ausnahmekönner und sie haben jetzt ein technisches Paket, das sich nichts mehr schenkt. Der Max hat keine stumpfen Waffen, er hat ein superschnelles Auto. Er hat auch einen Motor, der in der Zwischenzeit nicht mehr so weit weg ist vom Mercedes-Motor», so Berger.
Berger beobachtet zudem, dass das Red Bull-Team «aufblüht. Sie haben seit zwei oder drei Jahren nach mehr Motorleistung gesucht. Honda hat super Arbeit über den Winter geleistet und die Hausaufgaben gemacht. Es ist eine große Chance da, wieder Weltmeister zu werden. Der Max Verstappen spielt das Klavier auf allen Tasten und Lewis Hamilton wird unter Druck mehr Fehler machen als in der Vergangenheit. Das Team Red Bull Racing funktioniert sowieso einwandfrei. Wenn man sich die Boxenstopps anschaut - ein Rekord nach dem anderen.»
Berger ist zudem stolz, wie sich Österreich im Motorsport entwickelt hat. «Dass wir mit Red Bull so eine starke Motorsport-Nation geworden sind, mit einem eigenen Formel 1-Team, das um die WM kämpft, mit einem zweiten Team, ist fantastisch. Dazu kommt eine Rennstrecke, wo alles stattfindet - ein Formel 1-Doppel, auch MotoGP und DTM - das ist für uns Motorsportler ein Segen. Ich werde immer wieder darauf angesprochen, wie das kleine Land Österreich überall dabei ist und eine Rolle spielt.»