Haug: Der Knoten bei Sebastian Vettel ist geplatzt
Sebastian Vettel
Sebastian Vettel schwebte nach dem Baku-GP «auf Wolke sieben», wie er nach seinem zweiten Platz unumwunden zugab. Der Deutsche hatte nach seinem Wechsel von Ferrari zu Aston Martin viel Kritik einstecken müssen, weil es auch beim neuen Team nicht lief.
Zweifel wurden laut, dass Vettels Karriere auf die Zielgerade eingebogen sein könnte. Doch nicht alle zweifelten an Vettels Können. «Ich habe eigentlich nicht an ihm gezweifelt, sondern mich nur über diese Blockade gewundert. Ich glaube aber, dass der Knoten geplatzt ist», sagte der frühere Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug bei Sky.
«Wie viele deutsche Fans freue ich mich total, denn Sebastian hat nicht nachgegeben. Ein zweiter Platz mit dem Auto ist toll, und wenn einer patzt, musst du da sein. Jetzt war er da und hat geliefert«, sagte Haug.
Und das zum zweiten Mal in Folge, nachdem er zuvor in Monaco Fünfter geworden war. «In Monaco erst Fünfter und daraufhin Zweiter zu werden, ist wunderbar und gibt dem Team und ihm selbst Selbstvertrauen. Das ist absolut wohlverdient», so Haug weiter.
Doch wie geht es jetzt weiter? Am Wochenende steht der Frankreich-GP auf dem Programm, und da könnten die Karten neu gemischt werden. Denn bei Vettel mag der Knoten geplatzt sein, zaubern kann er in seinem Aston Martin auch nicht. Denn im Moment holt Vettel mehr aus dem Auto heraus, als es zu leisten imstande ist.
«Paul Ricard hat schon eine andere Streckencharakteristik. Da gibt es sehr schnelle, lange Kurven und es herrschen andere Belastungen. Ich glaube, das Kräfteverhältnis von Baku und Monaco ist für Paul Ricard nicht zwingend aussagekräftig. Es werden aber die vorne sein, die auch üblicherweise vorne fahren», sagte Haug.