Ecclestone spielt auf Zeit
Niki Lauda schaut skeptisch in die Golfregion
Die Zeit drängt in der Bahrain-Frage: Für den 26. Februar sind die Flugtransporte aus Europa an den Golf von Persien vorgesehen, das erste Saisonrennen für den 13. März 2011.
Doch wegen der blutig niedergeschlagenen Unruhen von Mittwoch dieser Woche, die die Zahl der Todesopfer unter den Demonstranten auf sechs erhöhten (60 menschen werden vermisst!), ist die Lage weiterhin angespannt. Es findet dort kein kurzes Aufflammen einer politischen Bewegung aus einer Laune heraus statt, weil es gerade angesagt ist in der arabischen Welt, sondern der Unmut schwelt in Bahrain, wo eine sunnitische Minderheit gegenüber einer schiitischen Mehrheit das Sagen hat, die Macht und den Wohlstand geniesst, latent. Es brodelt auf der Insel im Golf von Persien schon seit vorigen Sommer.
Und die brutalen Schüsse gegen schlafende und wehrlose Opfer werden kaum zur Entspannung beitragen. Dreifach-Weltmeister Niki Lauda fordert die Absage des Rennens. Der Sport dürfe die sensible Phase des Demokratieaufbaus in dieser Region nicht stören.
F1-Promoter Bernie Ecclestone will bis Dienstag kommender Woche abwarten und dann entscheiden, ob abgesagt wird oder nicht. FIA-Präsident Jean Todt mahnt zu einer gelassenen Herangehensweise, will keine Panikreaktion erzeugen.