MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Max Verstappen, Lewis Hamilton: Nächster Crash kommt

Von Mathias Brunner
Max Verstappen und Lewis Hamilton

Max Verstappen und Lewis Hamilton

Noch immer ist die Aufregung gross wegen der Kollision zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton in England. Dabei war ein Crash zwischen den beiden Ausnahmekönnern immer nur eine Frage der Zeit.

Schon im Frühling stellte der neunfache GP-Sieger Mark Webber fest: «Jetzt mal Hand aufs Herze – wir sind doch fast alle Fans des Stils von Max; er fährt spektakulär, das ist genau, was wir von einem Piloten sehen wollen. Unterm Strich sind Hamilton und Verstappen zwei Gladiatoren, die einen Zweikampf höchster Intensität zeigen.»

Der 44-jährige Australier sprach aus, was viele Formel-1-Fans dachten: «Früher oder später wird es zwischen den beiden Feuerwerk geben, es ist unvermeidlich. Im Moment verstehen sie sich gut und respektieren sich, aber während der Saison kann sich das noch ganz anders entwickeln.»

Fast zur gleichen Zeit sagte Jos Verstappen, der Vater des Red Bull Racing-Pilot Max: «Wir sollten uns auf Einiges gefasst machen. Ein Anzeichen ist für mich diese Schulterberührung nach der Qualifikation von Imola. Wir sprechen hier von zwei Männern, die nicht nachgeben werden. Keiner wird sich zur Seite schubsen lassen – ganz besonders dann nicht, wenn sich der Titelkampf zuspitzen wird. Das wird ein intensives Jahr.»

Selbst wenn Lewis Hamilton das natürlich nicht zugeben würde: In den Wochen vor der Kollision beim Silverstone-GP hatte sich im Rekord-Champion viel Ärger aufgestaut.

Der Mercedes-Star hatte nicht vergessen, wie ihn Verstappen in Imola gnadenlos zur Seite drängte. Hamilton gab damals nach, um nicht mehr zu riskieren als eine leichte Berührung. Aber er wird diese Situation abgespeichert haben.

Auch Damon Hill, Formel-1-Champion von 1996, staunte in Silverstone: «Ich glaube nicht, dass ich Lewis jemals so aggressiv habe fahren sehen. Ich versuche mein Bestes, um an einen Moment zu denken, in dem Hamilton genauso hart rangegangen ist. Die einzige Szene, an die ich mich erinnern kann, ist der Crash mit Nico Rosberg in Barcelona 2016. Lewis war in Silverstone voll im Angriffsmodus.»

Nochmals Mark Webber: «Lewis Hamilton ist wie ein Boxer, der weiss, dass er über einen Zwölfrundenkampf gehen muss. Er wird immer auf der Hut sein, und wer gegen ihn antritt, muss sich auf einen langen, harten Fight gefasst machen. Auf der anderen Seite: Red Bull Racing und Honda sind Vollblut-Racer, die wissen, wie man einen solchen Kampf führt.»

«Ich sehe ein Red Bull Racing-Honda, das nie besser vorbereitet gewesen ist für einen Titelkampf. Sie spüren, dass sie eine erstklassige Gelegenheit haben. Und ihnen ist auch klar, dass sie jede Chance beim Schopf packen müssen, denn ein Hamilton schenkt keine zweiten Gelegenheiten.»

Zu Max Verstappen meint Webber: «Sollte sich die WM weiter so entwickeln, wie wir das erwarten, mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen, dann wird Hamilton in der etwas besseren Ausgangslage sein – aus dem einfachen Grund, weil er in dieser Situation mehr Erfahrung hat. Verstappen kennt das so noch nicht, aber ich glaube, er ist inzwischen erfahren genug, um mit der Rolle eines Titelfavoriten umgehen zu können. Er strahlt enormes Selbstvertrauen aus, und bislang sah es nicht so aus, als würde ihm der Druck etwas ausmachen, anhaltend Spitzenposition einfahren zu müssen.»

Verstappen erklärte im Rahmen des Spanien-GP über Lewis Hamilton: «Bei ihm weisst du genau, dass du ihm vertrauen kannst, auch wenn es heiss zu und her geht. Mit Hamilton habe ich nie Angst vor einem Crash.»

Es wird, wie üblich in solchen Situationen, beschwichtigende Worte der Vernunft geben, jeder der zwei Siegfahrer wird beteuern, wie gross der gegenseitige Respekt ist. Doch seit Silverstone weiss Max: Auch Lewis Hamilton ist im Rad-an-Rad-Kampf keine Zimperliese. Und damit ist der nächste Crash programmiert – denn nachgeben will in diesem begeisternden WM-Duell keiner.

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