Sebastian Vettel: Hat Aston Martin Sieg verschenkt?
Sebastian Vettel: Der Stopp dauerte eine Sekunde zu lang
Sebastian Vettel hat mit einem tollen Rennen in Ungarn Aston Martin den zweiten Podestplatz der Saison beschert – auch in Baku war der Heppenheimer Zweiter geworden. Das ist die 123. Podestplatzierung von Vettel in der Königsklasse, und fast wäre daraus sein 54. Sieg in der Formel 1 geworden. Aber eben nur fast.
Vettel sagt nach dem Rennen: «Mein Start war wirklich schlecht, aber dann zeigte sich, dass ich ironischerweise so dem ganzen Durcheinander in der ersten Kurve entgehen konnte. Ich wich ganz nach rechts aus, und auf einmal sah ich vor mir eine fast freie Bahn, nur Esteban und Lewis lagen vor mir. Das waren die entscheidenden Sekunden zu diesem tollen Ergebnis.»
In der Folge versuchte der Heppenheimer alles, um einen Weg an Esteban vorbei zu finden, aber er hat sich wirklich nicht den kleinsten Fehler erlaubt. Ich weiss, ich sollte mich nach einem zweiten Platz nicht ärgern, aber das tue ich. Denn ich weiss, dass wir heute das schnellere Auto hatten, und im Grund sollte das schnellere Auto vorne liegen.»
«Das Problem ist einfach: Es ist so wahnsinnig schwierig, mit diesen Autos einem Gegner dicht genug zu kommen, um einen vielversprechenden Angriff zu wagen. Ich hielt den Druck aufrecht, weil ich darauf spekulierte, dass ich ihn vielleicht in einen Fehler treiben kann. Aber der Kerl hat keinen Fehler gemacht. Um ehrlich zu sein, gab es nie eine echte Chance.»
Nachher ist es immer leicht, der Superschlaue zu sein, aber aufmerksamen Beobachtern ist natürlich nicht entgangen: Der Reifenwechsel von Vettel dauerte eine Sekunde länger als jener von Ocon, Aston Martin hatte versucht, Leader Alpine und Ocon zu unterschneiden. Nachdem Esteban eine Runde später ebenfalls gewechselt hatte, kam er nur ganz knapp vor Vettel auf die Bahn zurück. Gleichzeitig hatte Sebastian eine fabelhafter erste Runde gezeigt. Wir erlauben uns also die Behauptung: Mit einem makellosen Stopp hätte Vettel vor dem Franzosen liegen können. Auch das wird Vettel wissen, aber er ist Mannschaftsspieler genug, um seiner Truppe keinen Vorwurf zu machen.
Vettel findet: «Gleich nach der Zieldurchfahrt war ich ein wenig niedergeschlagen. Und den Unterschied heute hat Esteban gemacht, nichts Anderes. Ausser einem oder zwei kleinen Reifenblockierern hat er keinen Fehler gemacht – grosses Kompliment. Das mit dem Boxenstopp muss ich mir nochmals ansehen. Wir versuchen als Rennstall alles, niemand muss sich einen Vorwurf machen lassen. Wir haben heute nicht verloren, Esteban und Alpine haben gewonnen. Und nach der ersten Enttäuschung kann ich mich darüber freuen, dass wir am Sieg schnuppern konnten.»
Ungarn-GP, Budapest
01. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:40:00,248h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,859 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,736
04. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +15,018
05. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +15,651
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:03,614 min
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:15,803
08. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:17,910
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:19,094
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:20,244
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Kollision
Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, Kollision
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Kollision
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Kollision
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Kollision
WM-Stand nach 11 von 23 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 192 Punkte
2. Verstappen 186
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Leclerc 80
7. Sainz 80
8. Ricciardo 50
9. Vettel 48
10. Gasly 48
11. Ocon 39
12. Alonso 36
13. Stroll 18
14. Tsunoda 16
15. Latifi 4
16. Russell 2
17. Räikkönen 1
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0
Teams
1. Mercedes 300
2. Red Bull Racing 290
3. McLaren 163
4. Ferrari 160
5. Alpine 75
6. Aston Martin 66
7. AlphaTauri 64
8. Williams 6
9. Alfa Romeo 2
10. Haas 0