Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

AlphaTauri 2022: Gasly und Tsunoda sollen bleiben

Von Mathias Brunner
Yuki Tsunoda

Yuki Tsunoda

Noch ist es nicht offiziell, aber der Franzose Pierre Gasly und der Japaner Yuki Tsunoda sollen auch 2022 AlphaTauri fahren. Teamchef Franz Tost nimmt Tsunoda nach dessen Unfall auf dem Hungaroring in Schutz.

Es gab Zeiten in der Formel 1, da wurde jedem Neuling in der Königsklasse grundsätzlich ein Lehrjahr zugestanden. Väterliches Motto: Im zweiten Jahr sehen wir dann weiter. Heute wird ein Neuling nach jedem Fehler gleich in Frage gestellt – so auch Yuki Tsunoda nach seinem Unfall auf dem Hungaroring am Freitag.

Der junge Red Bull- und Honda-Schützling Yuki Tsunoda ist im ersten Teil der WM 2021 durch seinen tollen Grund-Speed aufgefallen, aber er hat auch den einen oder anderen Fehler gemacht. So wie am Freitag auf dem Hungaroring: Dreher, Einschlag rückwärts, lange Reparatur.

Aber AlphaTauri-Teamchef Franz Tost nimmt den jungen Japaner in Schutz. «Ich hoffe, dass wir auch 2022 mit den gleichen Fahrern weitermachen können. Ich sehe für Yuki niemanden als Alternative.»

Noch hat Red Bull nicht bestätigt, wer 2022 für Red Bull Racing und AlphaTauri fahren wird: Klar ist Max Verstappen bei RBR gesetzt, Sergio Pérez darf sich gute Chancen ausrechnen, seinen Platz dort zu behalten. Gasly ist über einen Mehrjahresvertrag an Red Bull gebunden und fährt besser denn je. Und Franz Tost macht sich für den jungen Yuki stark.

Der Tiroler sagt: «Wir sehen, wie er sich entwickelt. Die Leute dürfen einfach von einem jungen Piloten nicht erwarten, dass er gleich alles versteht. Die moderne Formel 1 ist unheimlich kompliziert, daher rede ich immer von diesen drei Jahren. Nach dieser Zeitspanne muss einem Piloten alles in Fleisch und Blut übergegangen sein, erst dann zeigt sich sein wahres Potenzial.»

Tost weiss: Feinarbeit mit den Ingenieuren und dem Auto, das lässt sich lernen. Aber Grund-Speed hat ein Fahrer oder eben nicht.

Fehler gehören zur Entwicklung dazu, und jeder Fehler muss analysiert werden. Zum Unfall beispielsweise in Frankreich sagt Tost: «Wir hatten im freien Training zu viel Untersteuern gehabt und reagierten mit einer Veränderung am Frontflügel. Yuki kam dann zu dieser Kurve, lenkte ein, und der Wagen reagierte anders als zuvor, zudem hatte der Wind die Richtung geändert. Das sind genau solche Details, auf welch ein erfahrener Pilot anders reagiert. Yuki wurde überrascht. Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen.»

«Jedes Rennwochenende ist für einen jungen Piloten wie Tsunoda Neuland, selbst von einem Training zum anderen. Der Wind kann zunehmen, oder er kann aus einer anderen Richtung wehen. Die Pistentemperaturen können sich verändern. Die Auswirkungen solcher Veränderungen haben andere Fahrer nach jahrelanger Arbeit im Gespür. Oder dann die Art und Weise, wie Energie gesammelt wird und beim Bremsen hilft; wie später Energie freigesetzt werden soll. Es gibt so viel zu lernen. Und auf jeder Bahn wird die Antriebseinheit wieder anders verwendet. Das sind alles Gründe, wieso jungen Fahrern Zeit eingeräumt werden muss, und Yuki wird diese Zeit von uns bekommen.»

Qualifying Hungaroring

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:15,419
02. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:15,734
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:15,840
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:16,421
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:16,483
06. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:16,489
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:16,496
08. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:16,653
09. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:16,715
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:16,750
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:16,871
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:16,893
13. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:17,564
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:17,573
15. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, ohne Zeit *
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:17,919
17. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:17,944
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:18,036
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:18,922
20. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, ohne Zeit **
* Unfall im zweiten Quali-Segment
** Unfall im dritten freien Training, an Quali nicht teilgenommen

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