Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Verstappen–Hamilton vor Strafe? Das sagen Experten

Von Mathias Brunner
Nach der Kollision

Nach der Kollision

Müssen die beiden WM-Rivalen Max Verstappen und Lewis Hamilton nach ihrer Kollision beim Grossen Preis von Italien mit einer Strafe rechnen? Das sagen die Ex-GP-Piloten.

26. Runde im Grand Prix von Italien in Monza. Lewis Hamilton hatte sich eben frische Reifen abgeholt und kam auf die Bahn zurück, Max Verstappen schoss von hinten heran. Der Niederländer fackelte nicht lange und griff sofort aussen in der ersten Schikane an. Viel Raum war da nicht, Verstappen rumpelte über einen Randstein und konnte dann die Kollision mit Mercedes-Star Hamilton nicht verhindern. Der Red Bull Racing-Renner kletterte auf den Mercedes und blieb darüber liegen, zum Glück taten der Überrollbügel und der Halo am Wagen von Lewis ihren Dienst.

Die vier Rennkommissare Tim Mayer (USA), Garry Connelly (Australien) sowie Tonio Liuzzi und Paolo Longoni (beide Italien) haben die WM-Rivalen zu sich zitiert, um sich zu erklären. Müssen die Stars mit einer Strafe rechnen? Das sagen die GP-Experten.

Sportwagen-Weltmeister Martin Brundle: «Für mich ist das ein klassischer Rennzwischenfall. Max hatte das Recht, in dieser Kurve aussen einen Angriff zu wagen. Er lag auch nicht zu weit hinten. Lewis seinerseits hat jedes Recht, seine Position zu verteidigen.»

Der sechsfache GP-Sieger Ralf Schumacher: «Ich sehe da bei keinem Fahrer eine Absicht, und das wäre ohnehin gegen die Natur eines echten Racers. Max hat verzweifelt versucht, die Kurve zu kriegen. Für mich ist das wie ein Patt im Schach, da gab es für keinen einen Ausweg. Als Kommissar würde ich urteilen: Rennzwischenfall, keine Strafe notwenig.»

Der dreifache GP-Sieger Johnny Herbert: «Max ging der Raum aus. Die Frage ist, ob an jener Stelle diesen Angriff überhaupt hätte versuchen sollen. Aber ich habe mir die Szene nun mehrfach angesehen und fände eine Strafe nicht angemessen.»

Felipe Massa, WM-Zweiter von 2008: «Die beiden kämpfen um den Titel und es wird glasklar – da ist keiner bereit, auch nur einen Zentimeter preiszugeben. Man muss hier auch über die Rolle dieser hohen Randsteine reden. Ohne die wäre der Wagen von Max gar nie in den Weg von Hamilton geworfen worden. Ich bin lange genug gegen Hamilton gefahren, um zu wissen – das ist kein Fahrer, der eine Kollision sucht, ganz im Gegenteil. Aber wenn es um den Titel geht, dann hat er natürlich auch keine Luft, höflich zur Seite zu fahren. Strafwürdig finde ich nichts davon.»

Grand Prix von Italien

01. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes
02. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes
10. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes
12. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari
14. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C41-Ferrari
15. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari
Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, Crash
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, Crash
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda

WM-Stand nach 14 von 21 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 226,5 Punkte
2. Hamilton 221,5
3. Bottas 141
4. Norris 132
5. Pérez 118
6. Leclerc 104
7. Sainz 97,5
8. Ricciardo 83
9. Gasly 66
10. Alonso 50
11. Ocon 45
12. Vettel 35
13. Stroll 24
14. Tsunoda 18
15. Russell 15
16. Latifi 7
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 362,5
2. Red Bull Racing 344,5
3. McLaren 215
5. Ferrari 201.5
5. Alpine 95
6. AlphaTauri 84
7. Aston Martin 59
8. Williams 22
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0

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