Ferrari: Autos ohne Kaspersky-Logos, Bündnis bleibt
Am 15. März hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Verbraucher, Firmen und Behörden vor einer Virenschutz-Software des russischen Herstellers Kaspersky gewarnt. Das BSI rät, so schnell als möglich auf eine andere Software umzustellen.
Das BSI teilt dazu mit: «Das Vorgehen militärischer und/oder nachrichtendienstlicher Kräfte in Russland sowie die im Zuge des aktuellen kriegerischen Konflikts von russischer Seite ausgesprochenen Drohungen gegen die EU, die NATO und die Bundesrepublik Deutschland sind mit einem erheblichen Risiko eines erfolgreichen IT-Angriffs verbunden.»
«Ein russischer IT-Hersteller kann selber solche offensive Operationen durchführen. Eine solche Firma kann aber auch als Werkzeug für Angriffe gegen seine eigenen Kunden missbraucht werden.»
Die Firma Kaspersky weist eine solche Darstellung zurück, der 1997 von Jewgeni Kaspersky gegründete Konzern habe keine Verbindungen zur russischen Regierung. Das Vorgehen des BSI sei politisch motiviert und beruhe nicht auf einer technischen Bewertung der Anti-Virensoftware.
Seit 2011 tritt «Kaspersky Lab» als Sponsor des Formel-1-Rennstalls von Ferrari auf, 2013 wurde ein Mehrjahresvertrag als technischer Partner unterzeichnet, der erst im Dezember 2021 verlängert worden ist.
Ferrari teilt zur Zusammenarbeit mit dem Moskauer Unternehmen mit: «Ferrari ist der Ansicht, dass der Sport eine klare Botschaft senden sollte, um die Menschen in der Ukraine zu unterstützen. Ferrari und Kaspersky haben aus diesem Grund beschlossen, die Logos der Firma vom Auto und von den Fahrerhelmen zu nehmen.»
In Spanien war Kaspersky zunächst noch auf dem Frontflügel des Wagens von Charles Leclerc und Carlos Sainz zu sehen, in Bahrain nicht mehr.
Allerdings betonen die Italiener gleichzeitig auch, dass Kaspersky technischer Partner von Ferrari bleibe.
Der Fussball-Bundesligist Eintracht Frankfurt hat einen Sponsoring-Vertrag mit Kaspersky mit sofortiger Wirkung beendet. Als Grund nennen die Hessen die offizielle und formelle Warnung des BSI. Für die Eintracht sei aus diesem Grund «eine auf Vertrauen in die Produkte und Dienstleistungen aufbauende Partnerschaft in diesem hochsensiblen Bereich nicht mehr möglich».