Ist Hamilton ein Lügner?
Hamilton hat wieder Ärger mit den Stewards.
Am Grünen Tisch ist in dieser Saison früh Hochbetrieb. Schon in Melbourne mussten die FIA-Kommissare wie am Fliessband arbeiten: Erst die Protestwelle gegen die Diffusoren der Teams Brawn GP, Williams und Toyota, dann die Bestrafung Toyotas wegen flexibler Flügel, es folgte die Rückversetzung Sebastians Vettels (Red Bull Racing) wegen gefährlichen Fahrens (Kollision mit Kubica) für die Startaufstellung in Malaysia. Und schliesslich die Zeitstrafe für Jarno Trulli (Toyota) wegen verbotenem Überholen Lewis Hamiltons (McLaren-Mercedes) während der zweiten Safetycarphase. Dadurch fiel der Italiener von Platz 3 auf 12 zurück.
Heute um 7 Uhr (MEZ) muss Hamilton nochmals wegen eben diesem Vorgang in Malaysia vor die Richter. Denn nach der üblichen Befragung zur Situation bei den FIA-Kommissaren in Melbourne tauchten plötzlich Zweifel an der Version des Briten auf.
Der Weltmeister hatte unmittelbar nach dem Rennen zunächst versichert, er habe den von der Strecke gerutschten Trulli überholt und dann aus eigenem Antrieb wieder vorbeigelassen, um keine Bestrafung zu riskieren. Da auf einigen Webseiten aber Zitate von ihm auftauchten, er habe Trulli auf Anordnung seines Teams passieren lassen (und damit in eine verbotene Handlung gelockt) sowie Teamkommentare, man habe Lewis in dieser Situation alarmiert, muss der Widerspruch aufgeklärt werden.
Allerdings mit veränderter richterlicher Besetzung: Für den bereits nach Europa zurückgekehrten Tschechen Radovan Novak wird der Keniate Thurinder Thatti das Gremium der Rennkommissare ergänzen. Daneben sind am zweiten GP-Wochenende die gleichen Unparteiischen im Einsatz wie in Melbourne: Olafur Gudmundsson (Island) und Steve Chopping (Australien).
Hamilton kassierte 2008 eine Reihe von Strafen wegen überaggressiver Fahrweise. Ein Urteil wegen Falschaussage bei den Renn-Stewards wäre mal was Neues.