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F1-CEO Stefano Domenicali zu Imola: «Reiner Wahn»

Von Mathias Brunner
Formel-1-Geschäftsleiter Stefano Domenicali

Formel-1-Geschäftsleiter Stefano Domenicali

​Der Grosse Preis der Emilia-Romagna kann 2023 nicht stattfinden, nach den schweren Unwettern gibt es wahrlich Wichtigeres als Autorennen. Formel-1-CEO Stefano Domenicali spricht über seine Heimatstadt.

Am 17. Mai, kurz nach der Mittagszeit, wurde die richtige Entscheidung verkündet: Das Formel-1-Wochenende im Autodromo Enzo e Dino Ferrari von Imola kann nicht weitergeführt werden, jetzt gilt es, sich um die Schäden der schweren Unwetter in den Regionen Emilia-Romagna und Ancona zu kümmern. Die Folgen der heftigen Niederschläge werden noch Monate zu sehen sein.

Die traurige Zwischenbilanz am Morgen des 18. Mai: Neun Todesopfer, mehr als ein Dutzend Menschen wird vermisst, 13.000 Personen mussten ihr Zuhause verlassen, um sich vor den Wassermassen in Sicherheit zu bringen.

In der Region um Imola gilt weiter die höchste Unwetter-Warnstufe rot. An diesem Donnerstag beruhigt sich das Wetter mit viel Sonnenschein, aber schon am Freitag und Samstag naht die nächste Schlechtwetterfront, die erneut Regen und Gewitter bringt. Die Meteorologen glauben jedoch – so dramatisch wie in den vergangenen Tagen wird es nicht mehr.

Alleine in der Emilia-Romagna sind 23 Flüsse über die Ufer getreten, es ist zu fast 300 Erdrutschen gekommen, 400 Strassen sind unpassierbar.

Stefano Domenicali geht die Situation nahe. Der Geschäftsleiter der Formel 1 stammt aus der GP-Stadt Imola. Gegenüber dem Corriere della Sera sagt der 58-Jährige: «Es wäre reiner Wahn gewesen, das Rennwochenende fortzusetzen. Das hätte ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren können. Die Absage war der einzige Weg.»

«Wenn ich die Bilder der Zerstörung sehe und an die Opfer denke, wenn mir Freunde schildern, wie dramatisch die Lage ist, dann ist die Formel 1 ungefähr das Letzte, woran ich denke.»

«Ich verbringe jetzt einige Tage mit meinen Lieben, mit meiner Schwester, bevor ich nach London reise und dann weiter nach Monaco. Ich bin tief erschüttert, obschon ich weiss, dass meine Stadt nicht mal am schlimmsten getroffen worden ist.»

600 Feuerwehrleute stehen in der Emilia-Romagna im Einsatz, rund um die Uhr, dazu kämpfen 1200 Freiwillige gegen Wasser und Schlamm. Und in den Medien wird thematisiert: War die Region auf diesen Fall zu wenig vorbereitet?

Nello Musumeci, Katastrophenschutz-Beauftragter der italienischen Regierung: «Mit einer besseren Vorbereitung hätten wir Opfer und Schäden verringern können. Wir werden mehr Ressourcen aufwenden und bessere Pläne erstellen müssen. Wir erleben Zeichen des Klimawandels, mit mehr Dürrenperioden und kräftigeren Niederschlägen. In der Emilia-Romagne ist in diesen ersten 18 Tagen des Monats Mai halb so viel Regen gefallen wie sonst im ganzen Jahr. Das muss man sich mal vorstellen.»

«Wir müssen auf so etwas besser vorbereitet sein. Was in der Emilia-Romagna passiert ist, das kann jederzeit auch in Ischia passieren, im Trentino oder auf Sizilien. Aber jetzt trauern wird erst einmalum unsere Toten.»

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