MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Trennung von Ferrari? Das sagt Charles Leclerc

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc

Charles Leclerc

​Es ist eines jener Formel-1-Gerüchte, das einfach nicht verschwindet: Charles Leclerc habe langsam die Nase voll von Ferrari und sehne sich nach einem Tapetenwechsel. Zumal Aston Martin Interesse zeige.

Das kam selbst für Ferrari überraschend: 2019 unterzeichnete der Monegasse Charles Leclerc einen Fünfjahresvertrag beim berühmtesten Rennstall der Welt, mit einer Laufzeit bis Ende 2024. Was Charles damals nicht wissen konnte – Ferrari musste am Motor Änderungen vornehmen, auf Befehl des Autosport-Weltverbands FIA, 2020 und 2021 blieben die Italiener ohne GP-Sieg. Ein Fiasko.

2022 beim Beginn der neuen Flügelauto-Epoche in der Formel 1 begann Ferrari hervorragend: Charles Leclerc gewann zwei der ersten drei Saisonrennen, im dritten wurde er Zweiter, Ferrari schien wieder titelfähig zu sein.

Doch im Verlauf der Saison legte Red Bull Racing nach, Max Verstappen wurde immer stärker, Ferrari hingegen legte den Rückwärtsgang ein: Mangelnde Standfestigkeit, rennstrategische Fehler, Patzer der Piloten, Entwicklung zu wenig effizient. Die WM-Chance verpuffte.

2023 kam es noch dicker: Leclerc in den ersten acht Rennen nur einmal auf dem Siegerpodest (Dritter in Baku), das Fahrverhalten des Autos zu wenig konstant. «Erst in Österreich hatte ich den Eindruck – jetzt ist das Auto wie aus einem Guss», so Leclerc am Red Bull Ring über jüngste Verbesserungen am Rennwagen.

Seit längerem kursiert das Gerücht, Leclerc sehe sich nach einer Alternative um, der 25-Jährige spüre, dass das nichts werde bei Ferrari. Zu Beginn der Saison beteuerte der fünffache GP-Sieger: «Ich liebe Ferrari, und ich bin hier glücklich. Es ist noch sehr früh, um über eine Vertragsverlängerung zu sprechen. Mein Vertrag läuft erst Ende 2024 aus.»

Im April kursierte dann: Es werde zu einem spektakulären Platzwechsel kommen – Lewis Hamilton von Mercedes zu Ferrari, Charles Leclerc dafür im Gegenzug zu Mercedes.

Leclerc dementiert: «In letzter Zeit gibt es zu viele Geschichten, die jeder Grundlage entbehren. Vielleicht will man uns da einfach ein wenig aus der Ruhe bringen. Wir stehen zusammen, und was von aussen kommt, das ist nur Gerede, das uns nicht weiter zu scheren braucht.»

Jüngste Spekulation: Aston Martin-Chef Lawrence Stroll habe die Angel nach Leclerc ausgeworfen. Aber der Monegasse beteuert in der Turiner Tageszeitung La Stampa: «Es gibt tausend Gründe, bei Ferrari bleiben zu wollen. Alleine meine Liebe zu Ferrari ist Grund genug.»

«Wir haben in Österreich ein starkes Rennen gezeigt, wir arbeiten in die richtige Richtung. Aber klar hat sich die Ausgangslage geändert. Zu Beginn der Saison wollten wir ein Wörtchen um den WM-Titel mitreden. Inzwischen wäre ein zweiter Schlussrang im Konstrukteurs-Pokal hinter Red Bull Racing, aber vor Mercedes und Aston Martin ein gutes Ergebnis.»

Zur Erinnerung: Derzeit liegt Ferrari 223 Punkte hinter Red Bull Racing, 24 Punkte hinter Mercedes und 21 hinter Aston Martin.

Die Ausgangslage vor dem Qualifying: schwierig. Leclerc konnte wegen eines Elektrikdefekts in zweiten freien Training keine einzige Runde drehen. «Wir haben so ziemlich alles getauscht, was möglich ist. Ich gehe davon aus, dass ich im dritten Training damit keine Probleme haben werde.»

Und was ist mit der Fahrer-WM? Leclerc trotzig: «Ich will unter die ersten Drei kommen.» Dahin ist es ein ziemlich weiter Weg: Der gegenwärtig Drittplatzierte Fernando Alonso hat fast sechzig Punkte mehr eingefahren wie Leclerc (131:72).

2. Training, Silverstone

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:28,078 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, +0,022 sec
03. Alex Albon (T), Williams, +0,218
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +0,264
05. Logan Sargeant (USA), Williams, +0,688
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +0,788
07. Nico Hülkenberg (D), Haas, +0,802
08. Pierre Gasly (F), Alpine, +0,811
09. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +0,848
10. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1,056
11. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1,147
12. George Russell (GB), Mercedes, +1,160
13. Esteban Ocon (F), Alpine, +1,164
14. Lando Norris (GB), McLaren, +1,182
15. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +1,205
16. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1,300
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1,361
18. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1,405
19. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1,493
20. Charles Leclerc (MC), Ferrari, keine Zeit

2. Training, Silverstone

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:28,600 min
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +0,448 sec
03. Alex Albon (T), Williams, +0,489
04. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +0,668
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +0,680
06. Esteban Ocon (F), Alpine, +0,483
07. Carlos Sainz (E), Ferrari, +0,757
08. Lando Norris (GB), McLaren, +0,841
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +0,871
10. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1,058
11. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1,091
12. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +1,168
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1,228
14. George Russell (GB), Mercedes, +1,274
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1,490
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1,492
17. Logan Sargeant (USA), Williams, +1,524
18. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1,721
19. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1,785
20. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1,991

WM-Stand (nach 9 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 229 Punkte
02. Pérez 148
03. Alonso 131
04. Hamilton 106
05. Sainz 82
06. Leclerc 72
07. Russell 72
08. Stroll 44
09. Ocon 31
10. Norris 24
11. Gasly 16
12. Hülkenberg 9
13. Albon 7
14. Piastri 5
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 2
18. Magnussen 2
19. De Vries 0
20. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 377 Punkte
02. Mercedes 178
03. Aston Martin 175
04. Ferrari 154
05. Alpine 47
06. McLaren 29
07. Haas 11
08. Alfa Romeo 9
09. Williams 7
10. AlphaTauri 2

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