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Günther Steiner zu Nico Hülkenberg: «Eher unerwartet»

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg und Günther Steiner

Nico Hülkenberg und Günther Steiner

​GP-Veteran Nico Hülkenberg konnte in der GP-Saison 2023 nur ein Mal punkten. Dennoch ist er für den Haas-Rennstall überaus wertvoll. Teamchef Günther Steiner sagt, was ihn am meisten überrascht hat.

GP-Wochenende von Belgien in Spa-Francorchamps. Haas-Fahrer Nico Hülkenberg wird gefragt, was er sich für den zweiten Saisonteil nach der Formel-1-Sommerpause vorgenommen habe. Der Deutsche sofort: «Öfter in die Punkte fahren.»

In vielen Rennen ist der 35-jährige Emmericher von seinem Rennwagen im Stich gelassen worden: Das Auto des Haas-Teams heizt die Reifen schnell auf, das ist für die Quali gut, aber im Dauerlauf bauen die Walzen eher ab als an gegnerischen Fahrzeugen. Daher sind Nico und sein dänischer Stallgefährte Kevin Magnussen immer wieder aus aussichtsreichen Startpositionen aus den Punkten gefallen. Nico konnte bislang nur einmal punkten, als Siebter in Australien. Magnussen wurde in Dschidda und Miami jeweils Zehnter.

Haas-Teamchef Günther Steiner hat den Speed und das technische Verständnis von Hülkenberg gelobt, die Ingenieure schätzen die fundierten Aussagen von Nico über sein Auto.

Aber am meisten gestaunt hat Steiner über eine andere Qualität des 193-fachen GP-Teilnehmers. Der Südtiroler sagt: «Wir waren wirklich überrascht davon, wie sich Nico ins Team eingefügt und wie schnell er die Zusammenhänge bei uns verstanden hat. Das kam eher unerwartet.»

«Da spürst du eben seine gewaltige Erfahrung. Nico weiss genau, wie viel Aufmerksamkeit er seinen verschiedenen Aufgaben widmen muss. Er trifft die richtigen Entscheidungen, und er geht überaus methodisch vor. Es dauert Jahre, sich ein solches Wissen anzueignen, und er setzt das perfekt um.»

Ist das Verhalten mit den Reifen so tief verankert in der DNA dieses Rennwagens vom Typ VF-23, dass es gar nicht mehr auszumerzen, sondern nur noch zu lindern ist? Nico auf diese Frage von SPEEDWEEK.com: «Es ist weniger das Chassis, es ist eher das Zusammenspiel von Radaufhängung und Aerodynamik, und das erzeugt bei uns ein sehr schmales Nutzfenster oder, wenn der Wagen nicht mehr im besten Arbeitsbereich ist, eben diese Charakteristik des Reifenfressers.»

«Wir müssen die Wende schaffen, so wie das McLaren gelungen ist. Noch in Saudi-Arabien lagen die hinter uns, und schaut euch jetzt mal an, wo die herumgeigen. Wir sind natürlich nicht so gross wie McLaren, aber die Designer und Ingenieure stehen in der Pflicht, unsere Situation zu verbessern.»

Günther Steiner hat angekündigt, dass für die Rennen nach der Sommerpause Verbesserungen ans Auto kommen werden, welche das Problem verringern sollen.

Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:22:30,450 min
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +22,305 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +32,359
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +49,671
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +56,184
06. George Russell (GB), Mercedes, +1:03,101 min
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1:13,719
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:14,719
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:19,340
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1:20,221
11. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:23,084
12. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1:25,191
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1:35,441
14. Alex Albon (T), Williams, +1:36,184
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:41,754
16. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +1:43,071
17. Logan Sargeant (USA), Williams, +1:44,476
18. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:50,450
Out
Carlos Sainz (E), Ferrari, Kollisionsschäden
Oscar Piastri (AUS), McLaren, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 12 von 22 Grand Prix, inklusive 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 314 Punkte
02. Pérez 189
03. Alonso 149
04. Hamilton 148
05. Leclerc 99
06. Russell 99
07. Sainz 92
08. Norris 69
09. Stroll 47
10. Ocon 35
11. Piastri 34
12. Gasly 22
13. Albon 11
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 2
19. Sargeant 0
20. De Vries 0
21. Ricciardo 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 503 Punkte
02. Mercedes 247
03. Aston Martin 196
04. Ferrari 191
05. McLaren 103
06. Alpine 57
07. Williams 11
08. Haas 11
09. Alfa Romeo 9
10. AlphaTauri 3


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