Hamilton entschuldigt sich für seine Lüge
Hamilton bei der Beichte
Lewis Hamilton hat sich heute für seine Lüge von Melbourne entschuldigt.
Der Brite sagte rundheraus vor rund 100 Journalisten mit belegter Stimme: „Es tut mir sehr leid, dass ich bei den Rennkommissaren in Melbourne die Unwahrheit gesagt habe. Ich bin kein Lügner. Ich bin nicht unehrlich. Aber ich habe mich in dieser Situation von unserem Teammanager Dave Ryan fehlleiten lassen.»
Ryan ist inzwischen suspendiert.
Hamilton hatte in Melbourne bei einer Anhörung behauptet, er habe Jarno Trulli (Toyota) aus eigenem Antrieb während einer Safetycarphase an sich vorbei gewunken. Zuvor hatte er zwei Reportern erzählt, er sei einem Teambefehl gefolgt. Dies war Ryans Version.
Hamilton konnte den Unsinn der gesamten Aktion nicht erklären, denn es war völlig unerheblich für die Bewertung des Vorfalls, aus welchem Antrieb er gehandelt hat. Tatsächlich hatte er sich keinerlei Fehlverhalten vorzuwerfen. Und trotzdem die Unwahrheit gesagt. Und dafür gestern nach Neuverhandlung in Sepang seinen dritten Platz aberkannt bekommen.
Er schildert die fatale Situation von Melbourne so: «Ich marschierte direkt nach dem Rennen, nachdem ich ein kurzes TV-Interview gegeben hatte, mit Dave Ryan zu den Stewards. Er instruierte mich dabei, was ich sagen sollte. Ich hatte keine Zeit zu überlegen, sondern ging rein zu den Kommissaren, als Trulli raus kam, und folgte Ryans Anweisungen. Es fiel mir sehr schwer, dort den Stewards nicht die Wahrheit zu sagen. Aber ich bin ein Teamplayer. Ich bin den Anweisungen meines Teams bisher immer gefolgt», sagt der McLaren-Mercedes-Fahrer. «Diesmal war es ein Fehler. Es ist nicht leicht hier zu sitzen und mich zu entschuldigen, denn das ist das schlimmste Ereignis meines Lebens. Ich fühle mich schrecklich, für mein Team, meine Fans, die andere Erwartungen in mich setzen, meine Familie, für den Sport. Ich muss daraus meine Lehren ziehen.»
Hamilton hoffte abschliessend, die FIA, die sich weitere Schritte vorbehalten hat, werde angemessen reagieren.