MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Max Verstappen (1.): «Ich konnte ans Limit gehen»

Von Vanessa Georgoulas
Max Verstappen sicherte sich die Pole zum Japan-GP

Max Verstappen sicherte sich die Pole zum Japan-GP

Im Qualifying von Suzuka bestätigte Max Verstappen den Speed, den er schon in den freien Trainings gezeigt hatte. Der Red Bull Racing-Star sicherte sich die Pole. Neben ihm fährt Rookie Oscar Piastri los.

Das Abschlusstraining zum Japan-GP begann bei strahlendem Sonnenschein und 27,2 Grad Celsius Aussentemperatur statt. Die Streckentemperatur betrug 38,1 Grad, als Lance Stroll als Erster auf die Strecke fuhr. Der Kanadier, der den GP in Singapur nach seinem Crash im Qualifying auf dem Strassenkurs verpasst hatte, bekam bald von Liam Lawson Gesellschaft.

Der Neuseeländer war mit 1:31,729 min deutlich schneller als der Aston Martin-Pilot. Doch auch der Ricciardo-Ersatz hielt sich nicht lange an der Spitze. Denn vier Minuten nach dem Start des Qualifyings füllte sich die Strecke und sobald Champion Max Verstappen seine erste Rundenzeit aufgestellt hatte, übernahm er mit 1:29,878 min die Spitzenposition.

Auch Norris gab Gas und war im ersten Sektor der Schnellste, doch nach dem Ende seines ersten schnellen Versuchs musste sich der Brite mit dem zweiten Platz hinter dem Titelverteidiger Vorlieb nehmen. Acht Minuten nach dem Start der Session wurde die rote Flagge gezeigt. Grund dafür lieferte Logan Sargeant, der seinen Williams-Renner in der letzten Kurve in die Wand setzte.

Die GP-Stars kehrten an die Boxen zurück, während der stark beschädigte Williams von der Strecke geschafft wurde. Zum Zeitpunkt der Unterbrechung hatten erst 13 Piloten eine gezeitete Runde gedreht, wobei Verstappen der Schnellste war. Hinter dem WM-Leader folgten Norris, Oscar Piastri, Sergio Pérez, George Russell, Lewis Hamilton, Fernando Alonso, Esteban Ocon, Yuki Tsunoda, Guanyu Zhou, Kevin Magnussen, Liam Lawson und Lance Stroll.

Die Zwangspause dauerte 14 Minuten, dann durften die GP-Stars wieder Gas geben. Schon vor der Freigabe der Strecke reihten sich die Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Carlos Sainz sowie Liam Lawson am Ende der Boxengasse auf. Knapp neun Minuten blieben den Fahrern noch, um sich den Q2-Einzug zu sichern.

Die Regelhüter Dr. Gerd Ennser, Matteo Perini, Danny Sullivan und Kazuhiro Tsuge meldeten derweil, dass sie sich die Aufwärmrunden von Leclerc, Zhou und Bottas genauer anschauen, da das Trio die vorgegebene Maximalzeit für die Runde nach dem Verlassen der Box überschritten hatten. Die Untersuchung werde erst nach dem Qualifying stattfinden, bestätigte die Rennleitung etwas später.

Erst drei Minuten vor dem Q1-Ende füllte sich die Piste wieder, weil fast alle zum Schluss noch einen schnellen Versuch unternehmen wollten. Zhou fühlte sich von einem AlphaTauri-Piloten blockiert, der Chinese war einer der fünf Fahrer, die nach den ersten 18 Minuten ausschieden.

Er belegte Platz 19 vor Crash-Pilot Sargeant, der das Schlusslicht in der ersten Gruppe der Ausgeschiedenen war. Auch für Zhous Alfa Romeo-Teamkollegen Valtteri Bottas war die Zeitenjagd vorbei, er landete auf Position 16 vor Stroll und Nico Hülkenberg. Die schnellste Q1-Zeit hatte Verstappen aufgestellt, auch Lawson glänzte mit der viertschnellsten Runde hinter Norris und Leclerc.

Knappes Q2-Aus von Liam Lawson

Im Q2 war Verstappen der Erste, der eine Rundenzeit fuhr, der Niederländer umrundete die 5,807 km lange Strecke in 1:29,964 min zurück. Für Jubel sorgte Lokalmatador Tsunoda, der sich auf Position 3 einreihte. Die Freude währte nicht lange, denn er wurde von den McLaren-Piloten durchgereicht, die auf den Positionen 2 und 3 landeten, wobei Rookie Piastri die Nase vorn hatte.

Nach dem ersten Q2-Versuch lautete die Reihenfolge Verstappen vor Piastri, Norris, Pérez, Tsunoda, Leclerc, Sainz, Russell, Hamilton, Lawson, Alonso, Ocon, Gasly und Albon. Magnussen hatte noch keine Rundenzeit aufgestellt. Während Albon bereits den zweiten Versuch unternahm, verharrte der Däne in der Box, zum Schluss zeigte er sich dann aber doch noch. Piastri blieb auf Anweisung des Teams noch in der Boxengasse stehen und wurde von den McLaren-Mannschaftsmitgliedern wieder zurückgeschoben.

Leclerc brannte mit 1:29,940 min die Q2-Bestzeit in den Asphalt, auch Verstappen, Pérez, Hamilton, Sainz, Piastri, Tsunoda, Russell, Norris und Alonso schafften den Sprung ins Top-10-Stechen. Lawson verpasste den Q3-Einzug um 43 Tausendstel und landete auf Platz 11, auch für Gasly (P12), Albon (P13), Ocon (P14) und Magnussen (P15) war die Zeitenjagd vorbei.

Die Q3-Zeitenjagd eröffnete Max Verstappen, der sich nach dem ersten Versuch mit 1:29,012 min auf der provisorischen Pole wiederfand. Piastri, Norris, Russell, Pérez, Alonso, Hamilton und Tsunoda belegten die Positionen dahinter, die Ferrari-Piloten rückten erst gegen Ende des Q3 aus. Gegen Verstappen konnten aber auch sie nichts ausrichten, der Titelverteidiger sicherte sich mit 1:28,877 min die Pole vor Piastri, Norris, Leclerc, Pérez, Sainz, Hamilton, Russell, Tsunoda und Alonso.

«Bisher war es ein unglaubliches Wochenende», freute sich der Polesetter. «Es war wirklich toll, dass ich mit dem Auto ans Limit gehen konnte. Wir hatten in Singapur ein schlechtes Wochenende, aber ich spürte schon bei der Vorbereitung auf dieses Wochenende, dass es hier gut laufen könnte. Man weiss aber vorher nie, wie gut es sein wird», fügte er an.

Piastri analysierte gewohnt selbstkritisch: «Meine erste Runde war ganz vernünftig, ich bin ziemlich glücklich damit, nur in der letzten Schikane hätte ich einen etwas besseren Job machen können. Die zweite Runde begann gut, mein erster Sektor war stark, aber danach lief es nicht mehr so gut. Aber für das Team war es bisher ein starkes Weekend.» Und der Formel-1-Rookie fügte an: « Ich bin seit einer Weile nicht mehr aus der ersten Reihe gestartet und werde alles daran setzen, um nach vorne zu kommen.»

«Es war ein sehr guter Tag für unser Team», pflichtete ihm sein Teamkollege Norris bei. «Mit den Plätzen 2 und 3 können wir zufrieden sein. Ich war glücklich mit meinen Runden. Diese Strecke ist fantastisch, aber auch knifflig, ein kleiner Fehler kann hier viel ausmachen.»

Qualifying, Japan

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:28,877 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:29,458
03. Lando Norris (GB), McLaren, 1:29,493
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:29,542
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:29,650
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:29,850
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:29,908
08. George Russell (GB), Mercedes, 1:30,219
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:30,303
10. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:30,560
11. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, 1:30,508
12. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:30,509
13. Alex Albon (T), Williams, 1:30,537
14. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:30,586
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:30,665
16. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:31,049
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:31,181
18. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:31,299
19. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:31,398
20. Logan Sargeant (USA), Williams, keine Zeit

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