MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Fernando Alonso (Aston Martin): «So bin ich nicht»

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

​Zu Zeiten von Ferrari und dann bei McLaren-Honda wurden die grummeligen Funksprüche von Fernando Alonso legendär. Bei Aston Martin hingegen schien alles eitel Sonnenschein zu sein. Bis jetzt.

Als es einst bei Ferrari und McLaren-Honda nicht nach Wunsch lief, da spürten die Teams das lodernde Feuer von Fernando Alonso. Da wurde am Funk schon mal die eine oder andere Nadelspitze abgefeuert.

Unvergessen, wie sich der Spanier im Grossen Preis von Japan 2015 zu Wort meldete: «GP2-Motor! GP2-Motor!» krächzte der zweifache Formel-1-Weltmeister damals in den Funk über das brustschwache Triebwerk. Was die versammelte Führungsetage von Honda nicht besonders amüsant fand.

Bei Aston Martin war 2023 bislang nur konstruktive Kritik zu hören, keine Spur von Spott oder gar verletzenden Bemerkungen. Bis jetzt. Denn was Fernando in Suzuka dem Kommandostand der Grünen mitteilte, das lässt aufhorchen.

Nach dem ersten Reifenwechsel, offenbar mit dem Timing des Stopps nicht zufrieden, schäumte Alonso: «Ihr habt mich hier den Löwen zum Frass vorgeworfen, unglaublich!»

Und beim Zweikampf mit seinem früheren Alpine-Stallgefährten Esteban Ocon schnaufte der 32-fache GP-Sieger: «Er zieht mir auf den Geraden davon, lasst euch was einfallen!»

Ist das also die Rückkehr von Grummel-Alonso?

Fernando grinst nach seinem hart erkämpften achten Platz in Suzuka: «Ach was, das ist doch das klassische Vorgehen von Formula One Management in Sachen Funk – eine Wortmeldung komplett aus dem Zusammenhang gerissen.»

«Also ich weiss ja nicht, was andere Fahrer so sagen, wenn sie hinter einem Gegner liegen und trotz flachgestellten Flügels Boden verlieren. Ob sie vielleicht dann fröhlich sagen: ‘Ich bin okay, mir gefällt es hinterherzufahren.’?»

«Nun, so bin ich nicht. Ich will meine Gegner im Rad an Rad-Kampf packen, und Fakt ist – obschon ich nahe genug an Ocon lag, um den Heckflügel flachstellen zu können, fiel ich zurück.»

«Also habe ich darauf hingewiesen, wir haben die Strategie geändert, und wir haben sie dadurch hinter uns gelassen. Und genau das war unser Ziel. Wir haben den direkten Gegner geschlagen, und nur darum geht es. Aber wenn die Leute lieber über Funksprüche plaudern wollen, dann auch gut.»

«Wir konnten zeitweise das Tempo von Ferrari und Mercedes mitgehen, das war positiv. Mit einer perfekten Strategie hätte ich vielleicht je ein Auto dieser Teams hinter mir lassen können. Und danach sah es nach dem Abschlusstraining gewiss nicht aus. Wir waren am Samstag nicht so schnell, aber recht konkurrenzfähig im Rennen. Nun müssen wir ergründen, warum das so passiert ist.»

Japan-GP, Suzuka Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30:58,421 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +19,387 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +36,494
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +43,998
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +49,376
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +50,221
07. George Russell (GB), Mercedes, +57,659
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:14,725
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:19,678
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:23,155
11. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Kollisionsschäden
Logan Sargeant (USA), Williams, Kollisionsschäden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Heckflügeldefekt
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Kollisionsschäden
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 16 von 22 Grand Prix, inkl. 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 400 Punkte
02. Pérez 223
03. Hamilton 190
04. Alonso 174
05. Sainz 150
06. Leclerc 135
07. Norris 115
08. Russell 115
09. Piastri 57
10. Stroll 47
11. Gasly 46
12. Ocon 38
13. Albon 21
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 6
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 3
19. Lawson 2
20. Sargeant 0
21. De Vries 0
22. Ricciardo 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 623 Punkte
02. Mercedes 305
03. Ferrari 285
04. Aston Martin 221
05. McLaren 172
06. Alpine 84
07. Williams 21
08. Haas 12
09. Alfa Romeo 10
10. AlphaTauri 5

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