Pirelli: Erstaunliche Details
Kleine Pirelli-Einblicke zum Italien-GP
Der Grosse Preis von Italien in Monza ist buchstäblich ein Heimspiel von F1-Reifenausrüster Pirelli. Der Konzern sitzt im Mailänder Norden, 30 Autominuten von der Strecke entfernt.
Pirelli kündigt an, für den 13. WM-Lauf die Mischungen «medium» (weisses Band an der Flanke) und «weich» (gelbe Markierung) anbieten zu wollen. Pirelli teilt mit, dass der GP am kommenden Wochenende der 82. Grosse Preis von Italien sein wird, der 61. davon in Monza.
Die Strecke verlange viel vom Schwarzen Gold, erklärt der Reifen-Monopolist, denn die hohen Geschwindigkeiten, harten Bremsmanöver und die Randsteine, die die Fahrzeuge unweigerlich in die Ideallinie aufzunehmen haben, verlangten den Gummis über 53 Runden hinweg alles ab. Dazu kommen extreme Beschleunigungspassagen und drei Hochgeschwindigkeitskurven: Lesmo 1, Lesmo 2 und Parabolica. Wir sind also gespannt auf die linksseitig angebrachten Pneus.
Kaum zu glauben: Die Auflagefläche der Reifen verdreifacht sich laut Pirelli während voller Fahrt gegenüber dem Zustand, wenn das Fahrzeug steht, so hoch ist der Anpressdruck durch die enormen Tempi (Schnitt über 250 km/h). Und dies, obwohl die gegenüber sonstigen GP deutlich kleineren Leitwerke 15 Prozent weniger Anpressdruck erzeugen, als die aerodynamische Konfiguration, mit der die Autos zuletzt in Belgien fuhren.
Das bedeutet, dass die Reifen in den langsameren Zonen unweigerlich stärker rutschen. Zwei bis drei Boxenstopps pro Auto werden erwartet. Die Teams werden versuchen, Boxenstopps zu vermeiden, denn angesichts der hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten auf der Strecke verliert man in der Boxengasse (Tempo 60 bis 100 km/h) überproportional viel Zeit.