MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Franz Tost: Als die Medien ihn für verrückt erklärten

Von Andreas Reiners
Franz Tost und Max Verstappen

Franz Tost und Max Verstappen

Franz Tost war davon überzeugt, dass Max Verstappen auch als 17-Jähriger in der Formel 1 bestehen kann. Der Niederländer hat ihn nicht enttäuscht.

Max Verstappens Einstieg in die Formel 1 erfolgte mit einem Paukenschlag. Der Niederländer war nicht den üblichen Weg gegangen, sondern nahm nach der Formel 3 eine Abkürzung. Und das mit gerade einmal 17 Jahren.

Franz Tost kümmerte sich damals, 2015, als Teamchef von Toro Rosso um den Jungspund, der antrat, um die Motorsport-Königsklasse aufzumischen.

«Als wir ihn in die Formel 1 holten, kamen einige Ihrer Kollegen zu mir und sagten: ‚Sie sind ja völlig verrückt. Wie könnt ihr jemanden nehmen, der nicht einmal einen Führerschein hat?' Ich sagte: 'Tut mir leid, ich möchte das jetzt nicht mit Ihnen diskutieren. Kommen Sie in fünf Jahren, dann können wir darüber reden‘, denn ich war es leid, unsere Entscheidung zu verteidigen», erinnerte er sich im Podcast Beyond the Grid an die Gespräche mit Journalisten.

Denn Verstappen hatte ihn schon länger überzeugt. In Erinnerung geblieben ist ein Formel-3-Rennen auf dem nassen Norisring. Der Stadtkurs ist im Trockenen schon eine Herausforderung.

«Ich dachte, Max fährt auf einer trockenen Strecke, weil er zwei Sekunden schneller war als die anderen», so Tost, der an einen Sieg von Michael Schumacher in einem Formel-Ford-Rennen auf dem Salzburgring erinnert wurde: «Ähnliche Bedingungen, und auch er war in jeder Runde zwei oder drei Sekunden schneller als die anderen.»

Auch beim F1-Test in Italien 2014 überzeugte er. «Er kam sofort gut mit dem Auto zurecht. Er hat sich sofort an die Geschwindigkeit, die Bremsen und alles andere angepasst. Das war der große Vorteil für Max. Er hat kein Problem mit der Geschwindigkeit. Andere Fahrer brauchen zehn Runden, 20 Runden, 100 Runden, bis sie sich auf die Geschwindigkeit, die Bremsen und alles andere eingestellt haben. Max hatte es unter Kontrolle.»

Tost weiter: «Wir sagten: 'Okay, er soll das freie Training in Suzuka fahren.' Dann kamen wieder einmal die Kollegen und sagten, wir sind total verrückt, das ist eine der schwierigsten Rennstrecken. Er ist einfach rausgefahren und hat seinen Job ohne Probleme gemacht. Das zweite Mal war dann, glaube ich, in Sao Paolo. Ich weiß nicht mehr genau, wie viele Kurven es waren, fünf oder sechs, aber er hat übersteuert. Er hat es ein bisschen verloren, aber er hat das Auto ohne Probleme wieder eingefangen. Er war nicht überrascht von der Geschwindigkeit, er hatte sie unter Kontrolle. Das ist entscheidend. Es war wirklich beeindruckend, mit so wenigen Runden, wie er sofort das Tempo gefunden hat.»


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