Haas-Teamchef von Nico Hülkenberg: «Kein Bullshit»
Ayao Komatsu und Nico Hülkenberg
Im vergangenen Winter stapelte Ayao Komatsu tief. Der Japaner, von Rennstallbesitzer Gene Haas zum Teamchef gemacht, als Nachfolger von Günther Steiner, sagte in Sachen Konkurrenzfähigkeit: «Ich gehe davon aus, dass wir mit einem schwierigen ersten Saisonteil rechnen müssen.»
Und dann das: Nico Hülkenberg Zehnter in Jeddah und Neunter in Melbourne, Kevin Magnussen Zehnter in Australien, und wenn sich am Start des Japan-GP nicht ein Schutzprogramm aktiviert hätte, um Nicos Motor vor dem Abwürgen zu bewahren, wenn Hülkenberg dadurch nicht ans Ende des Feldes gefallen wäre, so hätte der Deutsche wohl erneut gepunktet, denn er kam nach toller Aufholjagd auf Platz 11 ins Ziel, nur fünf Sekunden hinter Yuki Tsunoda (Racing Bulls).
Mini-Aufreger nun im Fahrerlager: Ex-Haas-Teamchef Günther Steiner hat behauptet, Ayao Komatsu habe die Chancen von Haas mit voller Absicht heruntergespielt – um nachher gut dazustehen.
Diesen Vorwurf lässt der 48-jährige Japaner nicht auf sich sitzen. In einer Medienrunde beteuert er: «Meine Aussage damals, das war kein Bullshit, kein Ablenkungsmanöver, kein Akt der Täuschung. Meine Aussage basierte auf den Erkenntnissen aus der Arbeit im Windkanal. Ich wusste, welchen Fortschritt wir machen würden, aber ich musste damit rechnen, dass die Fortschritte der Gegner mindestens so groß sein würden.»
«Ein weiterer Grund für meine damalige Skepsis: Wir verloren zwei Monate bei der Vorbereitung fürs 2024er Auto, weil wir für den Rennwagen von 2023 das erhebliche Austin-Update vorbereiten mussten. Nicht vergessen – wir sind das kleinste Team. Es ist ja nicht so, dass wir in Sachen Methodik alle Gegner in die Tasche stecken.»
«Nein, die Wahrheit ist vielmehr – ich kannte unsere Zahlen, und ich glaubte nicht, dass uns dadurch ein riesiger Schritt nach vorne gelingen würde. Schon gar nicht auf den siebten Platz im Konstrukteurs-Pokal. Jetzt mal Hand aufs Herz: Wer von uns hätte ahnen können, dass Alpine beim Saisonauftakt so mittelmäßig aussieht?»
Aber ein Körnchen Wahrheit steckt vielleicht doch in den Worten von Steiner, denn Komatsu sagt ebenfalls: «Es macht aus meiner Sicht wenig Sinn, die eigenen Möglichkeiten schönzureden, und dann kommst du vielleicht nach Bahrain und bist Letzter. Da würden doch alle die Köpfe hängen lassen.»
«Ich erwartete vor dem Wintertest, dass wir sehr viel Gegenwind erhalten würden. Dann aber sah ich die Rundenzeiten im Dauerlauf und begann zu ahnen, dass wir uns im hart umkämpften Mittelfeld gut schlagen werden.»
Japan-GP, Suzuka Circuit
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:54:23,566 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +12,535 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +20,866
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +26,522
05. Lando Norris (GB), McLaren, +29,700
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +44,272
07. George Russell (GB), Mercedes, +45,951
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +47,525
09. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +48,626
10. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1 Runde
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1 Runde
15. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
16. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 Runde
17. Logan Sargeant (USA), Williams, +1 Runde
Out
Guanyu Zhou (RCH), Sauber, Elektrik
Alex Albon (T), Williams, Crash
Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, Crash
WM-Stand (nach 4 von 24 Grands Prix)
Fahrer
01. Verstappen 77 Punkte
02. Pérez 64
03. Leclerc 59
04. Sainz 55
05. Norris 37
06. Piastri 32
07. Russell 24
08. Alonso 24
09. Hamilton 10
10. Stroll 7
11. Tsunoda 7
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 3
14. Magnussen 1
15. Albon 0
16. Zhou 0
17. Ricciardo 0
18. Ocon 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 141 Punkte
02. Ferrari 120
03. McLaren 69
04. Mercedes 34
05. Aston Martin 33
06. Racing Bulls 7
07. Haas 4
08. Williams 0
09. Sauber 0
10. Alpine 0