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Adrian Newey: «Das schwierigste Jahr von allen»

Von Mathias Brunner
Nicola Hume und Adrian Newey im Gespräch

Nicola Hume und Adrian Newey im Gespräch

​Der langjährige Red Bull-Chefdesigner Adrian Newey (65) spricht in der jüngsten Ausgabe des Podcasts «Talking Bull» offen darüber, wie er mit den ganzen Stories umgeht, die über ihn geschrieben werden.

Das Goodwood Festival of Speed hat sich in etwas mehr als dreissig Jahren zu einem fabelhaften Anlass entwickelt, 2024 wurde unter anderem gefeiert: 20 Jahre Red Bull Racing in der Formel 1.

Zum Jubiläum und auch zur Präsentation des Hypercars RB17 von Red Bull Advanced Technologies besuchte der langjährige RB-Technikchef Adrian Newey das Festival.

Seit der heute 65-jährige Brite im Frühling bestätigt hat, dass er Red Bull verlässt und eine Auszeit braucht, schossen die Spekulationen ins Kraut, wo es Newey nach seiner Pause hinziehen könnte. Gegenwärtige Tendenz: Aston Martin.

Newey selber schweigt zu diesem Thema, aber er hat Gastgeberin Nicola Hume vom Podcast «Talking Bull» erklärt, wie er mit den ganzen Geschichten umgeht, die über ihn geschrieben werden.

«Eigentlich ist es ganz einfach», schmunzelt der beste Rennwagen-Designer der vergangenen dreissig Jahre. «Ich lese keine Berichte, und ich kümmere mich nicht um die ganzen sozialen Netzwerke. Mit dem Lesen von Motorsportstories habe ich schon lange aufgehört.»

Auslöser war eine Situation in der ersten Phase seiner Formel-1-Karriere. Adrian Newey blickt zurück: «Damals bei Leyton House March war das Auto von 1988 mein erstes im GP-Sport. Das war ein kleiner, feiner Rennwagen. Aber dann habe ich es für 1989 ordentlich vermasselt, also wurde ich im Fahrerlager ratz-fatz vom neuen Helden unter den Ingenieuren zum Idioten, der offenbar nur eine Eintagsfliege war.»

«Da habe ich mir gedacht: Nun, ich kann ja nicht gut die ganze Presse lesen, mich freuen, wenn ich gelobt werde, mich dann aber ärgern, wenn ich schlecht wegkomme. An dem Punkt habe ich mir gesagt – okay, dann lese ich einfach nichts mehr.»

«Daran hat sich bis heute nichts geändert. Many, meine Frau, guckt sich in den sozialen Netzwerken um, und sie hält mich auf dem Laufenden. Ich selber aber ignoriere das alles. Ich versuche einfach, mein Leben zu leben, und mich von solchen Dingen nicht irre machen zu lassen.»

Nicola Hume will von Newey wissen, welche Momente für Adrian in seiner Zeit bei Red Bull herausstechen. Der Techniker antwortet: «Als wir anfingen, hatten wir die Hoffnung, dass wir Rennen gewinnen würden. Das gelang uns erstmals mit Sebastian Vettel 2008 in Monza, aber Seb sass damals in einem Auto von Toro Rosso. Das fühlte sich seltsam an, denn das Auto stammte zwar von uns, aber es war eben nicht unser Team, das siegte.»

«Daher für Red Bull Racing ein grosser Meilenstein: Der Doppelsieg von Sebastian Vettel und Mark Webber in China 2009. Ganz stark in Erinnerungen ist mir auch das WM-Finale von 2010 geblieben, als wir gegen alle Prognosen mit Seb den Titel holten, weil Ferrari sich in Sachen Strategie vertat. Das werde ich nie vergessen.»

«Es wurde beim WM-Kampf einige Male verflixt eng. 2012 fiel die Entscheidung auch erst im letzten Rennen. Da wurde Seb kurz nach dem Start zum Brasilien-GP umgedreht, der Wagen war übel ramponiert, aber Vettel hat sich durchgebissen und den Titel erfolgreich verteidigt.»

«Und dann natürlich das Duell Verstappen gegen Hamilton 2021, darüber werden die Leute noch viele Jahre lang reden. Von all meinen Jahren im Rennsport war 2021 vielleicht das schwierigste.»

Das ganze Gespräch auf Talking Bull mit Adrian Newey finden Sie auf dem YouTube-Kanal von Red Bull Racing

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