Nico Hülkenberg (Haas): Worauf es jetzt ankommt
Nico Hülkenberg
Haas-Fahrer Nico Hülkenberg ist mit guten Erinnerungen nach Zandvoort zurückgekehrt: «Zandvoort ist eine Strecke, auf der ich in meiner Juniorenkarriere viele Rennen bestritten habe – Formel BMW, A1 Grand Prix, Formel 3, ich konnte hier auch gewinnen. Das ist ein mir sehr vertrauter Ort, auch weil in der Nähe der niederländischen Grenze aufgewachsen bin.» Der Deutsche stammt aus Emmerich am Rhein.
«Die Pause hat gut getan, und es war schön, Zeit mit Familie und Freunden zu verebringen. Aber nun bin ich gierig darauf, wieder auf die Bahn zu gehen.»
Der 217-fache GP-Teilnehmer betont: «Zandvoort ist ein besonderes Rennen für mich, ein grossartiger Ort mit einer fabelhaften Atmosphäre, die Orange Army ist in enormer Zahl vertreten, und das GP-Wochenende ist eine einzige Party.»
«Die Strecke ist kurz, ganz alte Schule und schmal, es geht hoch und runter, eine Art Achterbahngefühl. Fehler werden sofort bestraft, denn an zahlreichen Stellen liegt neben der Bahn gleich ein Kiesbett, daher erleben wir auch viele Ausrutscher, gemessen an anderen Strecken.»
«Es ist ziemlich knifflig zu überholen. Für die modernen Formel-1-Autos ist das eine ziemlich enge Strecke, aber es macht trotzdem Spass und ist eine schöne Herausforderung, sie zu bewältigen.»
Hülkenberg zu den Aussichten fürs kommende Wochenende: «Schwer zu sagen, wie sich das entwickeln wird. Denn bislang lagen wir beim einen oder anderen Mal falsch. Es gab Pisten, wo wir uns gute Chancen ausgerechnet hatten, dann lief es weniger gut. Und es gab Strecken, wo wir uns auf ein schwieriges Wochenende gefasst machten, dann lief es besser als erwartet. Also lieber keine Vorhersagen, sondern nehmen, wie es halt kommt.»
«An den zwei GP-Wochenenden vor der Sommerpause, in Ungarn und in Belgien, waren wir nicht konkurrenzfähig genug. Das war ein wenig seltsam, denn unmittelbar davon konnten wir in Österreich und England zwei sechste Plätze herausfahren.»
«In Ungarn lag es an den hohen Temperaturen am Sonntag und generell an mangelndem Abtrieb des Autos. In Belgien fühlte sich der Wagen das ganze Wochenende nicht ideal an. Wir brachten das Auto nicht ins beste Betriebsfenster.»
«Beim ganzen Rauf und Runter im Mittelfeld kommt auch dazu, dass die Gegner den gleichen Wellenbewegungen unterworfen sind, das macht alles noch unberechenbarer. Und entscheidend ist auch, wie sich die ganzen Verbesserungen bewähren – sowohl bei uns als auch bei den Rivalen.»
Fürs Wochenende ist Regen angesagt, mindestens für Freitag und Samstag. Hülkenberg meint: «Das wird für uns nichts ändern. Wir müssen es schaffen, das Beste aus dem Rennwagen zu holen, und das gilt für alle Pistenbedingungen. Und wir müssen Gelegenheiten nutzen, sollten sie sich bieten. Wenn wir das schaffen, dann liegt auch der sechste Platz im Konstrukteurs-Pokal drin.»
Gegenwärtig liegt da Haas mit 27 Punkten sieben Zähler hinter den Racing Bulls.
Die Zukunft von Zandvoort ist über 2025 in Frage gestellt. Nico meint: «Es wäre schade, wenn wir auf dieser anspruchsvollen Traditionsstrecke nicht mehr antreten würden.»