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Alan Rees: Gründer von March und Arrows verstorben

Von Mathias Brunner
​Im Alter von 86 Jahren ist nach langer Krankheit der Waliser Alan Rees verstorben, früherer Formel-1-Rennfahrer und Gründungsmitglied der beiden Rennställe March und Arrows.

Alan Rees ist tot: Nach langer Krankheit hat ein vielseitig begabter Mann die Augen für immer geschlossen – Rennfahrer, Techniker, und Gründungsmitglied der englischen Rennställe March und Arrows.

Alan Rees wurde am 12. Januar 1938 als Sohn eines walisischen Spediteurs geboren. Wie viele Jungs spielte auch der kleine Alan gerne mit Lastwagen, allerdings waren seine im Massstab 1:1 und Mehrtönner. Rees sass schon als Junge hinterm Lenkrad, bald interessierte er sich für den Motorsport.

Nach ersten Rennen in einem Lotus 11 wechselte er in die Formel Junior, vergleichbar mit der heutigen Formel 4. 1961 wurde Rees britischer Meister, was zu einem Lotus-Werksvertrag 1962/1963 führte. So schnell ging das damals.

Rees stieg in die Formel 2 auf, bei seinem Sieg in der Windschattenschlacht von Reims 1964 liess er Stars hinter sich wie Jack Brabham, Jim Clark, Denny Hulme oder Jo Siffert.

Im Rennstall von Roy Winkelmann setzte er sich nicht nur in den Einsitzer, Rees arbeitete auch als Team-Manager. In dieser Funktion engagierte er Jochen Rindt, der mit Winkelmann jahrelang einer der erfolgreichsten Formel-2-Fahrer war.

Rees nahm im Team von Roy Winkelmann auch an zwei Formel-1-WM-Läufen teil, auf dem Nürburgring 1966 (Ausfall) und 1967 (Siebter), beide Male mit Formel-2-Brabham. Damals wurde das magere F1-Feld mit Fahrzeugen aus der Formel 2 aufgefüllt. Den einzigen GP-Start im Formel-1-Renner ermöglichte ihm John Cooper 1967 in obigem WM-Lauf in Silverstone. Rees wurde Neunter. Heute gäbe das WM-Punkte.

Als Rees dreissig Jahre alt war, fand er: Genug mit dem Rennsport, es ist an der Zeit, sich um die geschäftliche Seite zu kümmern.

Rees wurde 1969 zum Gründungsmitglied von March, diese Bezeichnung wurde aus den Anfangsbuchstaben der Vor- oder Nachnamen der Gründer Max Mosley, Alan Rees, Graham Coaker und Robin Herd gebildet. Womit Rees als einziger zwei Buchstaben beisteuerte.

Rees leitete den March-Rennstall mehrere Jahre lang, dann wurde er von Shadow abgeworben, wo er bis Ende 1976 blieb.

Als Jackie Oliver und eine Gruppe von Shadow-Mitarbeitern ihr eigenes Team gründeten (Arrows), war Rees mit an Bord. Übrigens wurde auch dieser Rennstallname 1978 aus den Buchstaben von Gründungsmitgliedern geformt: Franco Ambrosio, Alan Rees, Jackie Oliver, Dave Wass und Tony Southgate.

Im Gegensatz zu Max Mosley (später FIA-Chef) oder Jackie Oliver (Le Mans-Sieger und Arrows-Teamchef) war Rees immer der Mann im Hintergrund.

Alan Rees hatte auch ein scharfes Auge für Talente: Es war Rees, der Mitte der 70er Jahre auf seinen walisischen Landsmann Tom Pryce aufmerksam machte; es war Rees, der sich bei Shadow für den jungen Riccardo Patrese einsetzte.

Rees blieb bis 1992 Team-Manager von Arrows, dann wurde das Team an den Japaner Wataru Ohashi verhökert und trat als Footwork auf (eine Speditions-Firma, lustiger Zufall, wenn wir an den Vater von Rees denken). Ohashi bat Rees zu bleiben, und Alan arbeitete als Finanzchef.

Einige Jahre später geriet der japanische Unternehmer in Schieflage, daher verkaufte er seine Anteile zurück an Oliver und Rees. So blieb es, bis Arrows 1996 in Besitz des Schotten Tom Walkinshaw überging.

Alan Rees tauchte danach ab und an bei Veranstaltungen historischer Rennwagen auf.


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