Berger über Niki Lauda: «Er war einfach ein Kämpfer»
Gerhard Berger
Die österreichische Sportgeschichte und ihre emotionalsten Momente standen im Mittelpunkt der grossen «Sport und Talk Chart Show», in der eine hochkarätige Jury die Vergangenheit noch einmal hat hochleben lassen, indem sie der Frage nachgegangen ist, welches der emotionalste Moment der österreichischen Sportgeschichte ist.
Den ersten Platz belegte Franz Klammers Olympiasieg am Patscherkofel von 1976, auf dem zweiten Rang folgte Hermann Maiers spektakulärer Abflug in Nagano und den dritten Platz belegte das Wunder von Córdoba. Auf Platz 5 – hinter dem Sieg von Thomas Muster beim French Open von 1995 – landete der fürchterliche Feuerunfall, den Niki Lauda 1976 auf dem Nürburgring erlitt.
Gerhard Berger sprach über den Crash und huldigte dabei Laudas sportliche Lebensleistung. Der GP-Veteran erklärte: «Das Aussergewöhnliche, speziell rückwirkend betrachtet, ist einfach der Niki selbst. Wenn man die ganze Historie, inklusive diesem schweren Unfall, das Comeback, dann das Aufhören und dann die erneute Rückkehr. Und immer wieder gewinnen. Er ist einfach ein Ausnahmesportler gewesen, den Österreich da im Motorsport gehabt hat. Er hat unter schweren Umständen Unglaubliches geleistet.»
Der 65-Jährige Tiroler ergänzte: «Zu jener Zeit einen grossen Unfall zu haben, war meistens mit Feuer verbunden. Beim Niki waren am Ende alle Schutzengel dabei und er hat es nur ganz knapp überlebt. Umso höher ist seine Leistung nachher einzuschätzen.»
Und der zehnfache GP-Sieger erinnerte sich: «Niki hat mir einmal erzählt, dass dann schon der Pfarrer gekommen ist, da er schwere Lungenprobleme hatte. Der Pfarrer hat ihm da den letzten Segen gegeben und er hat sich dann gedacht, dass es das aber auch nicht sein kann.»
«Er war einfach ein Kämpfer», sagte Berger über den dreifachen Formel-1-Weltmeister. «Er war nicht nur ein ganz besonderer österreichischer Sportler. Nein, er war ein ganz besonderer Österreicher. Er hat auch ausserhalb des Sports einiges bewegt.»