Neues Rätsel Racing-Raritäten: Der schönste Wagen?
Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com.
Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.
Die Auflösung vom letzten Mal: Der Mexikaner Alfonso Celis (damals 21) bewegte im Training zu seinem Heim-GP-Wochenende 2017 einen Force India-Rennwagen.
Der Ausflug im Auto des Franzosen Esteban Ocon verlief nicht nach Wunsch: Abflug in der letzten Passage vor Start und Ziel, Heckflügel abrasiert, rote Flagge.
Das war selbst für die Formel 1 eher ungewöhnlich: Den ersten Testtag mit dem 2016er Force-India-Renner bestritt auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya im Februar weder Stammfahrer Nico Hülkenberg noch Sergio Pérez, sondern der junge mexikanische Nachwuchsfahrer Alfonso Celis!
In der Karriere von Alfonso Celis Enecoiz war nichts normal: Nationaler Kartsport, dann Wechsel in einen Tourenwagen – Celis triumphierte in der 1800er Klasse, das war 2011, als 15-jähriger Teenager, sehr zum Verdruss seiner teilweise drei Mal so alten Rivalen.
Weitere Sporen verdiente der junge Mexikaner in der nationalen LATAM-Challenge, sowie in der PanAm-Serie. Damit war klar: Die Fortsetzung der Karriere musste in Europa passieren.
Am Geld mangelte es nicht: Familie Celis wurde mit Hühnerzucht steinreich.
Celis wechselte in die britische Formel Renault (Gesamt-14. in der Saison 2013), trat sporadisch in der Formel 3 an (elfter Schlussrang in Grossbritannien) und wechselte dann in die GP3, wo er 2014 aber von Nick Yelloly und Richie Stanaway entzaubert wurde. Seine beiden Stallgefährten gewannen Rennen, Celis nicht, er konnte nur in Russland punkten (Siebter in Sotschi).
Für 2015 blieb Celis in der GP3, dazu fuhr er auch in der Formel Renault 3.5. In der GP3 lief es etwas besser – zwölfter Schlussrang, mit einem Podestplatz in Belgien. In der 3,5-Liter-Formel Renault wurde er Vierter auf dem Nürburgring und Gesamt-16.
Dann kam, scheinbar aus heiterem Himmel, die Verpflichtung durch Force India. Beim Nachsaison-Test in Abu Dhabi zog er sich manierlich aus der Affäre: Celis machte keine Dummheiten und beeindruckte die Techniker mit seinem kühlen Kopf.
Bei den Formel-1-Wintertests 2015 durfte er zwei Tage lang für Force India testen – das entspricht einem Viertel der Vorbereitungszeit auf die Saison!
Celis nahm 2016 an sieben Formel-1-Freitagstrainings teil, er sass regelmässig im Rennsimulator, in der Formel V8 3.5 wurde er Gesamtelfter. Den Platz als Force-India-Reservist behielt er.
Als Senkrechtstarter würden wir Celis nicht unbedingt bezeichnen: Zwölfter in der GP3-Serie 2015, 16. in der Formel V8 3.5 2015, Steigerung auf Rang 11 in der Saison 2016, Gesamtdritter 2017 in einem schwachen Startfeld.
Viele Fans gaben der Meinung Ausdruck: Celis ist ein klassischer Pay-Driver, gemessen an seinen Ergebnissen in den Nachwuchsklassen sollte dieser Mann nicht in einem Formel 1 sitzen.
Für 2018 verschärfte der Autoverband FIA die Vorschriften zum Erlangen der Superlizenz – jenes Führerscheins, den ein Rennfahrer benötigt, um an einem GP-Wochenende Formel 1 zu fahren. Celis wurde bei Force India aufs Abstellgleis geschoben und versuchte, seiner Karriere in den USA neuen Schwung zu geben.
Geklappt hat das nicht. Zwei Rennen bei den Indy Lights (einmal Siebter, einmal Achter), zwei Rennen in der IndyCar-Serie (keine Punkte).
Danach wollte sich Celis um das Geschäft seiner Familie kümmern und hat unseres Wissens kein einziges Autorennen mehr bestritten.
Damit zum neuen Rätsel: Wenn es um Umfragen zu den schönste Rennwagen geht, dann taucht dieses Auto immer wieder auf. Wer sitzt hier am Lenkrad? Wo und wann ist das Foto entstanden?
Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.