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Felipe Massa: «Das geht nicht gegen Lewis Hamilton»

Von Vanessa Georgoulas
Felipe Massa

Felipe Massa

GP-Veteran Felipe Massa kämpft vor Gericht, weil er überzeugt ist, dass man ihn 2008 um die WM-Krone gebracht hat. Mit dem 2008er-Champion Lewis Hamilton habe das aber nichts zu tun, beteuert der Brasilianer.

Felipe Massa ist vor Gericht gezogen, weil er sich sicher ist, dass er 2008 wegen der Crashgate-Affäre um den WM-Titel gebracht wurde. Wir erinnern uns: Massa verlor den Titelkampf gegen Lewis Hamilton um nur einen Punkt. Das wäre nicht der Fall gewesen, hätte man den Singapur-GP aus der Wertung genommen, weil dieser vom absichtlichen Crash von Nelson Piquet Jr. manipuliert wurde.

Der Brasilianer produzierte absichtlich einen Crash, um seinem damaligen Renault-Teamkollegen Fernando Alonso zum Sieg zu verhelfen. Massa, der zum Zeitpunkt des Unfalls das Feld noch angeführt hatte, kam nur als Dreizehnter ins Ziel – nachdem sich sein Ferrari-Team einen kostspieligen Fehler beim Boxenstopp geleistet hatte. Hamilton wurde Dritter und sammelte damit sechs wichtige Punkte.

Der als Crashgate in die Geschichte des Sports eingegangene Skandal wurde erst Jahre später in der Öffentlichkeit bekannt. Allerdings erzählte der damalige Formel-1-Chefpromoter Bernie Ecclestone in einem Interview, dass die Entscheidungsträger der Königsklasse bereits damals Wind von der Manipulation bekamen.

Für Massa und seine Anwälte steht damit fest: Wäre das manipulierte Rennen damals schon aus der Wertung genommen worden, hätte sich Massa im WM-Kampf durchgesetzt. Sie fordern deshalb Schadenersatz, denn der verpasste WM-Titel bedeutet auch verpasste Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe. Der Prozess richtet sich gegen den Autosport-Weltverband FIA, die Formel 1 und Ecclestone.

Mit Hamilton habe das aber nichts zu tun, beteuert Massa im Gespräch mit dem «Formule1.nl». Er räumt dabei ein, dass es schwierig wird, das Resultat von 2008 zu ändern. «Aber es ist nicht unmöglich», beharrt der mittlerweile 43-Jährige. «Hier geht es um Gerechtigkeit, dafür setzen wir uns ein», behauptet der elffache GP-Sieger aus São Paulo.

Und Massa betont: «Auch in anderen Sportarten wurden Ergebnisse schon im Nachhinein geändert. Das ist in der Formel 1 noch nicht passiert, aber nun gibt es allen Grund dazu, weil ein Rennen und damit eine Meisterschaft manipuliert wurde.»

«15 Jahre nach dem Zwischenfall verstehe ich nun alles, was passiert ist. Und das kann man nicht einfach so stehen lassen, denn es war wirklich ungerecht. Jeder weiss, dass das, was passiert ist, nicht in Ordnung war», stellt der ehemalige Ferrari-Star klar. «Mein Kampf richtet sich nicht gegen Lewis, sondern gegen ein Rennen, das manipuliert wurde, und die Verschwörung danach, die mich letztlich den WM-Titel gekostet hat. Alle Fahrer sind Mitglieder der FIA, sie hat eine moralische Verpflichtung, ihre Mitglieder fair zu behandeln.»

Massa weiss aber auch, dass das Ergebnis des Prozesses keine echte Entschädigung für den verlorenen Titelkampf bieten kann. «Könnt ihr euch vorstellen, wie es für mich gewesen wäre, in meinem Heimatland Weltmeister zu werden? Dieses Gefühl kann mir keiner geben. Den Titel vor meinen Fans in Interlagos zu gewinnen, das wäre etwas unbeschreiblich Schönes, etwas Unvergessliches gewesen. Dieses Gefühl werde ich nie erleben. Aber ich kann um die Gerechtigkeit kämpfen und darum, als offizieller Formel-1-Weltmeister von 2008 anerkannt zu werden. Und das ist etwas, worum ich kämpfen muss und werde.»

WM-Stand (nach 21 von 24 Grands Prix und 5 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 393 Punkte
02. Norris 331
03. Leclerc 307
04. Piastri 262
05. Sainz 244
06. Russell 192
07. Hamilton 190
08. Tsunoda 28
09. Gasly 26
10. Pérez 151
11. Alonso 62
12. Hülkenberg 31
13. Stroll 24
14. Ocon 23
15. Magnussen 14
16. Albon 12
17. Daniel Ricciardo (AUS) 12
18. Oliver Bearman (GB) 7
19. Colapinto 5
20. Lawson 4
21. Zhou 0
22. Logan Sargeant (USA) 0
23. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 593 Punkte
02. Ferrari 557
03. Red Bull Racing 544
04. Mercedes 382
05. Aston Martin 86
06. Alpine 49
07. Haas 46
08. Racing Bulls 44
09. Williams 17
10. Sauber 0

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