Charles Leclerc und Carlos Sainz: Ärger in Las Vegas
Carlos Sainz und Charles Leclerc waren nach dem Rennen in Las Vegas nicht happy
Es war ein ganzer Schwall von Fluchwörtern, die von den TV-Verantwortlichen mit einem Pieps-Ton zensiert werden mussten, als sie den Funkverkehr von Charles Leclerc nach dem GP in Las Vegas gesendet haben. Der Monegasse, der das drittletzte Saisonrennen direkt hinter seinem Teamkollegen Carlos Sainz beendet hatte, war sichtlich unglücklich über den Verlauf des Rennens, sprach von Respekt und machte deutlich, dass er sich veralbert fühlte.
Hinterher meinte der 27-Jährige kryptisch: «Immer, wenn so etwas ist, wissen die Leute nicht, was dahintersteckt. Deshalb will ich auch nicht ins Detail gehen.» Und er betonte: «Es geht dabei nicht um die Frage, ob jemand bevorzugt behandelt wird, sondern um Dinge, die besprochen und nicht respektiert wurden.»
Offenbar regte er sich über eine Teamorder auf, die sein Stallgefährte Carlos Sainz nicht beachtet hatte. Denn Leclerc schaffte es beim Start, den zweiten Platz zu übernehmen und den späteren Sieger George Russell unter Druck zu setzen. Dann brachen seine Reifen ein und er überliess Sainz seine Position. Als Sainz dann nach seinem Stopp angewiesen wurde, den noch auf kalten Reifen fahrenden und vor ihm liegenden Leclerc nicht unter Druck zu setzen, ignorierte er dies und überholte seinen Stallgefährten.
Sainz selbst gab sich zugeknöpft, als er auf den Ärger angesprochen wurde. «Ich beschwere mich nur ungern am Funk oder in den Medien, wenn ich etwas auf dem Herzen habe, spreche ich lieber hinter verschlossenen Türen darüber. Sonst kommt da nie was Gutes heraus.»
Der Spanier sparte aber nicht mit Kritik an der Reifenstrategie und betonte: «Ich habe das Team zwei- oder dreimal darum gebeten, mich zum Reifenwechsel reinzuholen, damit ich nicht im Weg bin und keine Zeit verliere, wenn ich Charles vorbeilasse. Aus irgendeinem Grund haben wir das nicht gemacht und ich musste Charles eine Runde später als geplant vorbeilassen. Das kostete wertvolle Zeit.»
Wortkarg gab sich bei diesem Thema auch Fred Vasseur. Der Teamchef der Roten sagte: «Das war für alle eine schwierige Situation, aber das werden wir zusammen diskutieren. Ich bin mir sicher, dass es keine Probleme geben wird.»
Las Vegas-GP, USA
01. George Russell (GB), Mercedes, 1:22:05,969 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +7,313 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +11,906
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +14,283
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +16,582
06. Lando Norris (GB), McLaren, +43,385
07. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +51,365
08. Nico Hülkenberg (D), Haas, +59,808
09. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:02,808 min
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +1:03,114
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:09,195
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:09,803
13. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1:14,085
14. Franco Colapinto (RA), Williams, +1:15,172
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:24,102
16. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:31,005
17. Esteban Ocon (F), Alpine, +19,477, +1 Runde
18. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Motorschaden
Pierre Gasly (F), Alpine, Motor überhitzt
WM-Stand (nach 22 von 24 Grands Prix und 5 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 403 Punkte
02. Norris 340
03. Leclerc 319
04. Piastri 268
05. Sainz 259
06. Russell 217
07. Hamilton 208
08. Pérez 152
09. Alonso 62
10. Hülkenberg 35
11. Tsunoda 30
12. Gasly 26
13. Stroll 24
14. Ocon 23
15. Magnussen 14
16. Albon 12
17. Daniel Ricciardo (AUS) 12
18. Oliver Bearman (GB) 7
19. Colapinto 5
20. Lawson 4
21. Zhou 0
22. Logan Sargeant (USA) 0
23. Bottas 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 608 Punkte
02. Ferrari 584
03. Red Bull Racing 555
04. Mercedes 425
05. Aston Martin 86
06. Haas 50
07. Alpine 49
08. Racing Bulls 46
09. Williams 17
10. Sauber 0