Training 2 Abu Dhabi: McLaren top, Verstappen nur 17.
McLaren (hier Oscar Piastri) gibt in Abu Dhabi den Ton an
Seit Jahren gilt: Das erste Training zum Grand Prix von ist in Sachen Abstimmung der Rennwagen wenig hilfreich. Vergessen Sie gleich mal Zeiten sowie Reihenfolge und dies aus zwei Gründen.
Das erste freie Training ist deshalb nicht relevant, weil in den entscheidenden Momenten des weiteren Wochenendes, im Abschlusstraining und im Rennen, ganz andere Pistentemperaturen herrschen.
Ganz im Gegenteil kann die Arbeit im ersten Training sich nicht als Hilfe, sondern als Stein am Bein erweisen: Wer bei der Abstimmung nicht vorhersieht, wie sich der Wagen bei niedrigeren Temperaturen verhalten sollte, wird sich um Abstimmungslabyrinth rettungslos verlaufen.
Die Zeiten sind darüber hinaus nicht aussagekräftig, weil zahlreiche Rennställe das erste freie Training auf dem Yas Marina Circuit als Test genutzt haben, um junge Piloten auf die Bahn zu bringen. Und die waren weitgehend mit dem Sammeln aerodynamischer Daten beschäftigt.
Training 2 sollte also aussagekräftiger sein. Selbst zum Finale haben Teams neue Teile mitgebracht: Die Racing Bulls mit einem neuen Frontflügel, Sauber mit einem neuen Unterboden und Optimierungen an der hinteren Bremsbelüftung.
Was wir in Sachen Strafversetzungen für den Grand Prix schon wissen: Einbau von neuen Getrieben in den Williams von Alex Albon und Franco Colapinto, also beide fünf Ränge zurück.
Vor allem jedoch – Hammer-Strafe für Charles Leclerc, zehn Ränge zurück, weil in seinen Ferrari eine neue Batterie verbaut werden musste; keine gute Ausgangslage beim WM-Kampf von Ferrari gegen McLaren.
Das Training begann bei untergehender Sonne, die Bahn 33 Grad warm, die Luft bei angenehmen 27 Grad, Pirelli mit den drei weichsten Reifenmischungen – C3 (weiss, hart), C4 (gelb, mittelhart) und C5 (rot, weich).
Ferrari-Fahrer Charles Leclerc machte dort weiter, wo er im ersten Training aufgehört hatte: zunächst an der Spitze. Bald nistete sich dort McLaren-Fahrer Lando Norris ein, nun vor Lewis Hamilton. Russell beklagte sich am Funk über Vibrationen in der Lenkung.
Die Bahn entwickelte sich rasant, nach einer Viertelstunde zwei McLaren und zwei Ferrari auf den ersten vier Rängen – Norris, Sainz, Leclerc und Piastri.
Verstappen ruderte in Kurve 1 neben die Bahn. Alle Autos auf mittelharten Pirelli. Alpine-Neuling Jack Doohan verrauchte einen linken Vorderreifen, zu gierig auf der Bremse.
Verstappen schimpfte am Funk: «Das Mass an Untersteuern ist lächerlich.» Max, eine Sekunde hinter der Spitze, liess den Frontflügel regulieren. Aber Verstappen kurz darauf: «Das ist schlecht. Die Vorderachse liegt nicht so, wie ich es mag.»
Was Max in dieser Phase vermisste: Ein Auto, das sehr knackig einlenkt und ihm dann über die Vorderachse viel Gefühl vermittelt.
Charles Leclerc brachte seinen Ferrari an die Box, er war hart über die Randsteine gefahren: «Prüft bitte die Bodenplatte, vielleicht habe ich sie kaputtgemacht.»
Stand nach 30 Minuten: Norris, Leclerc, Sainz, Piastri, Verstappen, Tsunoda, Russell, Colapinto, Hamilton und Albon.
Nach einer halben Stunde gingen die Spitzenpiloten mit weichen Reifen auf die Bahn: Norris vor Piastri, dann konnte Ferrari nicht mithalten, Sainz eine halbe Sekunde hinter Leader Norris.
Verstappen nur auf Platz 7: «Ich finde an der Vorderachse einfach keinen Grip.»
Haas liess mit den Rängen 3 (Hülkenberg) und 7 (Magnussen) aufhorchen. Die US-Amerikaner wollen unbedingt Alpine den sechsten WM-Rang abknöpfen.
Ferrari-Ass Charles Leclerc zeterte über den Feierabend-Verkehr auf dem Yas Marina Circuit: «Das halbe Feld ist am Schlafen.»
Schreckmomente für die McLaren-Fahrer: Norris und Piastri bretterten neben die Bahn, die Autos aber unbeschädigt. Leider liess sich das über den Williams von Colapinto nicht sagen: zwei Mal neben der Strecke, Unterboden beschädigt, vorzeitig Feierabend. Kurz darauf brachte Alex Albon seinen Williams in langsamer Fahrt an die Box zurück – Verdacht auf Halbwellenschaden.
2. Training, Abu Dhabi
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:23,517 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:23,751
03. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:23,979
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:24,099
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:24,119
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:24,201
07. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:24,230
08. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:24,235
09. Alex Albon (T), Williams, 1:24,269
10. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:24,497
11. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:24,503
12. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:24,517
13. George Russell (GB), Mercedes, 1:24,534
14. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:24,555
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:24,557
16. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:24,574
17. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:24,598
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:24,686
19. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:24,961
20. Franco Colapinto (RA), Williams, 1:25,265
1. Training, Abu Dhabi
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:24,321 min
02. Lando Norris (GB), McLaren, 1:24,542
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:24,806
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:25,165
05. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:25,333
06. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:25,373
07. Franco Colapinto (RA), Williams, 1:25,382
08. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:25,444
09. Felipe Drugovich (BR), Aston Martin, 1:25,471
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:25,483
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:25,504
12. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:25,563
13. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:25,611
14. Rio Hirakawa (J), McLaren, 1:25,874
15. Isack Hadjar (F), Red Bull Racing, 1:25,877
16. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:25,921
17. Ayumu Iwasa (J), Racing Bulls, 1:26,121
18. Arthur Leclerc (MC), Ferrari, 1:26,179
19. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:26,304
20. Luke Browning (GB), Williams, 1:26,519