Fred Vasseur (Ferrari): «Wir haben WM nicht verloren»
Fred Vasseur und Zak Brown vor dem WM-Finale von Abu Dhabi
Es war der Kampf der beiden ältesten und erfolgreichsten Formel-1-Rennställe: Ferrari gegen McLaren. Die Italiener warten seit 2008 auf einen neuen Gewinn im Konstrukteurs-Pokal, die Briten hatten den Pokal vor Abu Dhabi letztmals 1998 geholt.
Am Ende ging alles gut für die Engländer: Der Sieg von Lando Norris reichte locker, um den Titel ins Trockene zu bringen, da konnten sich Carlos Sainz (Zweiter) und Charles Leclerc (von 19 auf 3!) die Seele aus dem Leib fahren, es nützte nichts.
Die McLaren-Mannschaft daraufhin im Delirium, die Gesichter nass von Schaumwein und Freudentränen. Geheult wurde auch bei Ferrari, aber aus anderen Gründen.
Mittendrin bei den Italienern Ferrari-Teamchef Fred Vasseur, ein tröstendes Wort hier, eine Umarmung da. Als Erstes gratulierte der Franzose sportlich dem Gegner: «Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch an McLaren, sie haben eine fantastische Saison gezeigt.»
«Wenn ich mit einem zweiten Platz vorliebnehmen muss, dann dürfen wir stolz daraus sein, einen so starken McLaren-Rennstall bis zur letzten Runde in Atem gehalten zu haben. Wir haben heute das Maximum erreicht. Wir haben die WM nicht verloren, McLaren hat sie gewonnen.»
«Ich bin sehr zufrieden mit dem Job, den unser Team über die gesamte Saison gemacht hat. Im Vergleich zu letzter Saison sind wir in wesentlicher besserer Form aufgetreten, wir haben mehr Punkte gesammelt und mehr Siege.»
«Besonders stolz macht es mich, wie Ferrari reagiert hat, als wir im Frühsommer in ein Wellental gerieten. Es ist einfach, Siege zu feiern, wenn man der Schnellste ist und das beste Material hat, aber wenn sich in schwierigen Umständen befindet und reagieren muss, dann kommt der Teamgeist zum Tragen. Und den haben wir bewiesen.»
Für Vasseur ragt in einer guten Saison von Ferrari heraus: «Einige Siege für Charles und Carlos. In Monaco und Monza haben wir den besten Leclerc gesehen, den es je gegeben hat. Aber auch Carlos in Melbourne, kurz nach seiner Blinddarm-Operation. Am Donnerstag kam er in die Box, und ich war mir nicht sicher, ob er überhaupt fahren kann. Und dann hat er am Sonntag den Grand Prix gewonnen. Eine Riesenkiste.»
Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:26:33,291 h
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, +5,832 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +31,928
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +36,483
05. George Russell (GB), Mercedes, +37,538
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +49,847
07. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:12,560
08. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:15,554
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:22,373
10. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1:23,821
11. Alex Albon (T), Williams, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1
13. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
15. Jack Doohan (AUS), Alpine, +1
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1
17. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +2
Out
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Motorschaden
Valtteri Bottas (FIN), Sauber, Aufhängungsschaden
Franco Colapinto (RA), Williams, Motordefekt
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Kollisionsschäden
WM-Schlussstand (nach 24 von 24 Grands Prix und 6 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 437 Punkte
02. Norris 374
03. Leclerc 356
04. Piastri 292
05. Sainz 290
06. Russell 245
07. Hamilton 223
08. Pérez 152
09. Alonso 70
10. Gasly 42
11. Hülkenberg 41
12. Tsunoda 30
13. Stroll 24
14. Ocon 23
15. Magnussen 16
16. Albon 12
17. Daniel Ricciardo (AUS) 12
18. Oliver Bearman (GB) 7
19. Colapinto 5
20. Zhou 4
21. Lawson 4
22. Bottas 0
23. Logan Sargeant (USA) 0
24. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 666 Punkte
02. Ferrari 652
03. Red Bull Racing 589
04. Mercedes 468
05. Aston Martin 94
06. Alpine 65
07. Haas 58
08. Racing Bulls 46
09. Williams 17
10. Sauber 4