Sauber: «Vorteil Toro Rosso!»
Sébastien Buemi ist geknickt
Gegenwärtig steht es in der WM zwischen Sauber und Toro Rosso 42:41, Punktegleichheit würde Sauber zum Verteidigen des Platzes reichen, aber wenn es morgen zum WM-Finale regnet, ist alles möglich. Peter Sauber, doch noch mit einem zweiten Satz: «Unsere Wetterprognose deckt sich mit jener der anderen, es wird wohl nass werden. Aber man muss sich da immer eine Tür offenhalten. Einige Wettermodelle hatten auch fürs Abschlusstraining Regen vorhergesagt, und dann ist es trocken geblieben.»
Und dann hellt sich die Miene des Chefs doch noch ein wenig auf: «Roger Federer steht in London im Finale, das freut mich.»
Zurück zur Ausgangslage: Alguersuari für Toro Rosso 13., Buemi für Toro Rosso 14., Kobayashi für Sauber 16., Pérez für Sauber 17.
Die Sauber-Chauffeure auf Erklärungssuche. Kamui Kobayashi: «Wir haben in jedem Training an der Verbesserung der Fahrzeugbalance gearbeitet und sind auch voran gekommen, aber der Schritt war nicht gross genug, um wirklich guten Grip zu finden und angreifen zu können. Es war knapp, überhaupt in Q2 zu kommen, denn schon in Q1 hatte ich Schwierigkeiten, die Reifen auf Temperatur zu bringen.» Und Sergio Pérez fügt hinzu: «Das Qualifying-Ergebnis ist enttäuschend. Mein Hauptproblem bestand darin, dass das Fahrverhalten meines Autos so inkonstant war, jede Runde war anders, und ich habe die Reifen nicht vernünftig auf Temperatur bekommen.»
BBC-F1-Experte und Rennfahrer Anthony Davidson gibt zu bedenken: «Mir fällt auf, welche hervorragende Topspeed die Toro Rosso haben. Das heisst für mich – sie werden es im Rennen leichter haben zu überholen, und für die Gegner wiederum wird es schwieriger, sie zu überholen.»
Keine fünfzehn Meter von Peter Sauber entfernt sitzt Sébastien Buemi, ins Gespräch vertieft mit seinem Renningenieur Riccardo Adami. Die Körpersprache des Westschweizers sagt, dass er wenig Lust zum Sprechen hat. Über Funk hatte Sébastien zum Schluss von Quali 2 beim Team deponiert: «Ich habe Leistungsverlust!» Schon am Morgen hatte Buemi zuschauen müssen, wegen eines Hydrauliklecks.
Buemi im offiziellen Presse-Communiqué: «Eine ideale Vorbereitung ist anders. Im ersten Training fuhr Jean-Eric Vergne mein Auto, das dritte freie Training habe ich auch verpasst. Als Fahrer habe ich mir nichts vorzuwerfen …»
Chef-Ingenieur Laurent Mekies nimmt Buem in Schutz: «Séb musste sich ohne eine einzige Runde vom Morgen am Nachmittag an ein Auto gewöhnen, das von der Abstimmung her ganz anders war. Schliesslich mussten wir den geänderten Verhältnissen Rechnung tragen. Das Feld liegt hier so dich beisammen, da reichen Nuancen, um einige Ränge zu verlieren.»