Rosberg bärenstark
Rosberg liess den Silberpfeil fliegen
Nico Rosberg und Michael Schumacher qualifizierten sich in Interlagos auf den Plätzen 6 und 10 für das Saisonfinale.
Rosberg qualifizierte sich damit 18 von 19 Mal unter den ersten Zehn, Schumi zwölf Mal.
Der siebenmalige Weltmeister war zum dritten Mal in Folge deutlich langsamer als sein 17 Jahre jüngerer Teamkollege, sparte sich in Q3 eine gezeitete Runde.
Rosberg schlug immerhin einen Ferrari (Massa) und startet zum vierten Mal in diesem Jahr vom sechsten Platz aus.
Der Wiesbadener sagt: «Da war noch etwas mehr drin, aber auf meiner Aufwärmrunde für meine schnelle Runde war ich wohl etwas zu langsam, so dass sich die Reifen nicht optimal aufheizten und ich danach Zeit verlor. Deshalb war ich nicht schneller als in Q2.»
Darin hatte er eine Zeit von 1:12,5 (nur Vettel war schneller) vorgelegt und die Möglichkeiten des Silberpfeils aufgezeigt. Schumi war in Q2 eine volle Sekunde langsamer und geht vom zehnten Platz aus ins Rennen. Mit einem seiner traditionell atemberaubenden Starts könnte er sich nach der ersten Rennrunde durchaus in der Nähe Rosbergs wiederfinden.
Teamchef Ross Brawn bezeichnete Rosbergs Q2-Tempo als «sehr einrucksvoll» und ist gespannt, wie sich im Rennen das wahre Potential des Autos über die volle Distanz auswirkt.
Schumi liess durchblicken, dass er bereits in der Qualifikation besonders für das Rennen gearbeitet habe, was einen konsequenten Poker mit einer Regenabstimmung nahelegt. Schumi scheint auf Alles oder Wenig zu setzen. Denn für Sonntag ist Nässe angesagt. Dennoch war er nicht ganz zufrieden und wunderte sich darüber, wieso er in der Qualifikation nicht das Tempo vom dritten freien Training am Morgen fahren konnte.
Immerhin sparte er sich in Q3 einen Umlauf und dadurch einen Satz neuer, weicher Reifen.
Schumi liegt in der WM-Wertung acht Zähler hinter Nico Rosberg (WM-Siebter). Mit einer Glanzleistung – etwa wie in Kanada bei Nässe oder in Belgien – könnte er Rosberg in der Gesamtwertung noch überholen.