Ferrari-Debüt von Lewis Hamilton: Kritik von Brundle

Lewis Hamilton
Die Aufregung war im Ferrari-Team und auch ausserhalb des ältesten GP-Rennstalls der Welt gleichermassen gross: Der erste GP-Einsatz von Lewis Hamilton in Rot im Albert Park von Melbourne wurde von vielen Tifosi herbeigesehnt, und viele erhofften sich einen glanzvollen ersten Auftritt des siebenfachen Weltmeisters im GP-Renner aus Maranello.
Doch Hamilton musste sich nach 57 langen Rennrunden im australischen Wetter-Chaos mit dem zehnten Platz begnügen. Nach dem Rekord-GP-Sieger kreuzten nur vier weitere Fahrer die Ziellinie – sechs Piloten fielen vorzeitig aus. Das Rennen entschied Lando Norris im McLaren für sich, Titelverteidiger Max Verstappen schaffte es im Red Bull Racing-Renner als Zweiter aufs Treppchen, Mercedes-Routinier George Russell komplettierte das Podest.
Hamiltons Nachfolger Kimi Antonelli durfte sich über den vierten Platz bei seiner GP-Premiere freuen. Und auch Alex Albon im Williams, Aston Martin-Pilot Lance Stroll, Sauber-Rückkehrer Nico Hülkenberg, Hamiltons Teamkollege Charles Leclerc und McLaren-Lokalmatador Oscar Piastri kamen vor dem 105-fachen GP-Sieger ins Ziel. Kein Wunder, fällt auch das Urteil der Experten zum GP-Debüt nicht euphorisch aus.
GP-Veteran Martin Brundle, der das Geschehen in der Formel 1 seit Jahren als TV-Experte für die Kollegen von «Sky Sports F1» mitverfolgt, schreibt in seiner Analyse über seinen Landsmann: «Trotz vieler freundlicher Worte und Begründungen, warum er das Lenkrad und andere neue Aspekte erst lernen musste, erlebte Lewis Hamilton genau genommen einen enttäuschenden Start in seine Ferrari-Karriere.»
«Er fuhr als Achter hinter seinem Teamkollegen Leclerc los, und in der ersten Kurve verlor er etwas an Boden. Danach war er eine gefühlte Ewigkeit hinter Albons Williams unterwegs. Und schliesslich wurde er in der letzten Runde in der schnellen Kurve 9 aussen von Piastri überholt, der nach seinem Ausrutscher eine Aufholjagd gestartet hatte. Damit kam Lewis auf Platz 10 ins Ziel und holte sich einen Punkt – und da hätte er nicht landen dürfen», stellt der Brite klar.
Und Brundle betont auch: «Ich verstehe nicht, warum Lewis so wütend auf seinen Ingenieur Riccardo Adami war, der meines Erachtens lediglich versuchte, wichtige und hilfreiche Informationen weiterzugeben. Für Ferrari brach alles zusammen, als sie auf nasser Strecke auf Trockenreifen setzten und beide Fahrer einen Preis dafür bezahlen mussten – am Ende verliess das Team Australien auf dem siebten WM-Rang.»
Australien-GP, Albert Park Circuit Melbourne
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:42:06,304 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,895 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +8,481
04. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +10,135
05. Alex Albon (T), Williams, +12,773
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +17,413
07. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +18,423
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +19,826
09. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +20,448
10. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +22,473
11. Pierre Gasly (F), Alpine, +26,502
12. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +29,884
13. Esteban Ocon (F), Haas, +33,161
14. Oliver Bearman (GB), Haas, +40,351
Out
Liam Lawson (NZ), Red Bull Racing, Unfall
Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, Unfall
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Unfall
Carlos Sainz (E), Williams, Unfall
Jack Doohan (AUS), Alpine, Unfall
Isack Hadjar (F), Racing Bulls, Unfall
WM-Stand (nach 1 von 24 Grands Prix)
Fahrer
01. Norris 25 Punkte
02. Verstappen 18
03. Russell 15
04. Antonelli 12
05. Albon 10
06. Stroll 8
07. Hülkenberg 6
08. Leclerc 4
09. Piastri 2
10. Hamilton 1
11. Gasly 0
12. Tsunoda 0
13. Ocon 0
14. Bearman 0
15. Lawson 0
16. Bortoleto 0
17. Alonso 0
18. Sainz 0
19. Doohan 0
20. Hadjar 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 27 Punkte
02. Mercedes 27
03. Red Bull Racing 18
04. Williams 10
05. Aston Martin 8
06. Sauber 6
07. Ferrari 5
08. Alpine 0
09. Racing Bulls 0
10. Haas 0