McLaren-Chef erklärt Norris’ «schlimmsten Albtraum»

Lando Norris und McLaren-Teamchef Andrea Stella
McLaren-Pilot Lando Norris wurde in Shanghai Zweiter hinter seinem Teamkollegen Oscar Piastri. Der Brite verriet danach, dass sein Rennen in der Schlussphase richtig nervenaufreibend wurde – weil nämlich der Pedalweg seiner Bremse immer länger wurde. Die Angst also: Die Bremsen könnten ihn im Stich lassen. Norris: «Mein schlimmster Albtraum in der Formel 1.»
Später erklärte dann McLaren-Teamchef Andrea Stella, wie es zu der brenzligen Situation kommen konnte: «Wir verstehen, worin das Problem besteht, das ich aus Gründen des geistigen Eigentums nicht offenlegen kann.» Das Problem führt also zu tief in die geheimen Ecken des McLaren-Boliden rein – und man möchte die technischen Kniffe und die Probleme drumherum lieber für sich behalten.
Ein wenig erklärt Stella dann aber doch: «Im Grunde genommen hatte es mit einem Leck in einem der Bauteile zu tun, nicht in der Bremsleitung, sondern woanders, und die wichtigste Maßnahme bestand darin, den maximalen Bremsdruck zu begrenzen.»
Norris bekam im Rennen erst einen Funkspruch er brauche sich keine Sorgen machen, der längere Pedalweg wirke sich nicht auf die Bremsleistung aus. Dann gegen Ende des Rennens die nächste Kontaktaufnahme des Teams zum Thema Bremsen: Die Bremse sei kritisch und er möge auf hartes Verzögern verzichten. Das hört kein Rennfahrer gern!
Der Italiener beschrieb das Problem: «Man konnte bremsen, aber nur sehr, sehr sanft. So wurden aus 100 Metern Bremsweg 200 Meter und gegen Ende 300 Meter, weil Lando das Gaspedal anheben, bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit ausrollen und dann sehr sanft bremsen musste. Damit sollte verhindert werden, dass das Leck zu schnell größer wurde wurde. Das Bremspedal ging zu weit, und wir mussten den Druck in der Spitze vermeiden, also musste Lando mit immer weniger Druck in der Spitze bremsen.» Besonders in den intensiven Bremszonen rund um die Kurven 6 und 14 musste Norris so bremsen.
Gegen Ende des Rennens wurde es dann richtig schwierig: «In den letzten Runden kam es zu dem Punkt, an dem er lange Zeit nur ausrollte, ohne Gas, und dann nur minimalen Bremsdruck ausübte, um das Auto anzuhalten und um die Kurve zu fahren.»
Zum Glück kam Norris sicher und sogar als Zweiter zwischen seinem Teamkollegen und dem drittplatzierten George Russell (Mercedes) über die Ziellinie.
China-GP, Shanghai International Circuit
01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:30:55,026 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +9,748 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +11,097
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +16,656
05. Esteban Ocon (F), Haas, +49,969
06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +53,748
07. Alex Albon (T), Williams, +56,321
08. Oliver Bearman (GB), Haas, +1:01,303 min
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:10,204
10. Carlos Sainz (E), Williams, +1:16,387
11. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1:18,875
12. Liam Lawson (NZ), Red Bull Racing, +1:21,147
13. Jack Doohan (AUS), Alpine, +1:28,401
14. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1 Runde
15. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +1
16. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1
Out
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Bremsdefekt
Disqualifiziert
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Auto untergewichtig
Pierre Gasly (F), Alpine, Auto untergewichtig
Lewis Hamilton (GB), Ferrari, Bodenplatte zu stark abgeschliffen
WM-Stand (nach 2 von 24 Grands Prix und 1 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Norris 44 Punkte
02. Verstappen 36
03. Russell 35
04. Piastri 34
05. Antonelli 22
06. Albon 16
07. Ocon 10
08. Stroll 10
09. Hamilton 9
10. Leclerc 8
11. Hülkenberg 6
12. Bearman 4
13. Tsunoda 3
14. Sainz 1
15. Gasly 0
16. Hadjar 0
17. Lawson 0
18. Doohan 0
19. Bortoleto 0
20. Alonso 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 78 Punkte
02. Mercedes 57
03. Red Bull Racing 36
04. Ferrari 17
05. Williams 17
06. Haas 14
06. Aston Martin 10
08. Sauber 6
09. Racing Bulls 3
10. Alpine 0