MotoGP: Katar-GP trotzt leeren Tribünen

Max Verstappen (1.) jagt Norris: Prognose für Bahrain

Von Mathias Brunner
Max Verstappen nach seinem Sieg in Japan

Max Verstappen nach seinem Sieg in Japan

​Japan-GP-Sieger Max Verstappen liegt in der WM-Zwischenwertung nur einen Punkt hinter WM-Leader Lando Norris. Der Red Bull Racing-Star sagt, wie das in Bahrain und Saudi-Arabien weitergeht.

In der Auslaufrunde des Grossen Preises von Japan meldete sich Sieger Max Verstappen so bei seiner Mannschaft: «Ich habe immer gesagt – wir geben niemals auf! Das ist das Ergebnis unserer Arbeit.»

Der vierfache Formel-1-Champion hat in Suzuka seinen 64. GP-Sieg erobert, seinen vierten in Folge auf dieser Strecke (Rekord), seinen ersten seit Katar 2024 oder seit 127 Tagen. In der Fahrer-WM ist er damit bis auf einen Punkt an Leader Norris herangerückt.

Klar stellt sich da die Frage: Wie geht das nun weiter?

In dichter Folge kommen nach dem Traditionsrennen von Suzuka die beiden arabischen WM-Läufe von Bahrain und Saudi-Arabien, am 13. sowie am 20. April.

Verstappen sagt dazu: «Heute kamen einige Faktoren zusammen, die uns den ersten Saisonsieg ermöglicht haben. Wir nehmen das gerne an. Bahrain ist allerdings eine ganz andere Schuhnummer, mit einem Belag, der extrem auf die Reifen geht, der die Walzen ratz-fatz zum Überhitzen bringt. Saudi-Arabien dann wieder eine andere Bahn, mit diesen schnellen Bögen und einer ganz glatten Pistenoberfläche. Suzuka hat gezeigt: Wenn wir unsere Leistung auf den Punkt bringen, können wir ein Wörtchen mitreden um den Sieg.»

«Aber das ändert nichts daran, dass wir unser Auto schneller machen müssen. Denn wir wollen nicht nur ab und an gewinnen, sondern wieder in jedem Grand Prix siegfähig sein. Gelingt es uns, die Fahrzeugbalance zu optimieren, dann holen wir aus dem Wagen auch mehr Speed heraus.»

Hand aufs Herz: Wann hat Max an den Sieg geglaubt? Verstappen: «Du weisst nie genau, wie sich die Reifen verhalten. Aber ungefähr fünf Runden vor Schluss habe ich den Eindruck gehabt, dass die Walzen nun wohl bis ins Ziel halten würden und ich so vorne bleiben kann.»

Haarige Situation beim einzigen Reifenwechsel: Jener von Red Bull Racing war ein wenig langsamer als jener von McLaren, Verstappen war schon wieder in der Boxengasse, auf dem Weg zurück auf die Strecke, als Norris von rechts einbog, leicht hinten, dann versetzt neben seinem Gegner blieb – und prompt durchs Gras ratterte. Danach zeterte Norris am Funk, Max habe ihn abgedrängt.

Die Rennleitung sah keinen Anlass für eine Untersuchung, ganz zu schweigen von einer Strafe.

Verstappen scherzt: «Lando hatte erkannt, dass das Gras an jener Stelle noch immer recht hoch ist, also hat er das ein wenig zurechtgestutzt.»

Dann wieder ernst: «Das ganze Rennen lang habe ich zwei Orange-farbene Punkte im Rückspiegel gesehen. In den letzten 20 Runden musste ich ziemlich flott fahren, um die Führung zu verteidigen. Ich spürte, wie die Reifen langsam abbauten, aber ich konnte es mir nicht erlauben, den Fuss vom Gas zu nehmen.»

«Es ist hier in Suzuka besser gelaufen als erwartet, und ich glaube, die eher kühleren Bedingungen haben uns dabei geholfen. Denn dadurch haben die Reifen weniger zum Überhitzen geneigt.»

«Die Autos werden jedes Jahr schneller, weil sie mehr Abtrieb erzeugen. Das wiederum bedeutet, dass es für die Verfolger schwieriger ist, dicht genug heranzukommen für einen Angriff. Das haben wir heute erlebt. Es war auch von Hilfe, dass es hier nur eine Zone gibt, in welcher die Verfolger den Heckflügel flachstellen können, auf der Start/Ziel-Geraden. Also haben wir den RBR-Rennwagen auf viel Top-Speed getrimmt, um da so wenig angreifbar wie möglich zu sein.»

Fazit von Japan: Red Bull Racing hat mit der Abstimmung ist kapriziösen RB21 alles richtig gemacht, aber Fakt bleibt, dass McLaren noch immer das bessere Auto hat. Die Pole-Position und der Sieg in Suzuka sind vorrangig das Verdienst des Mannes am Lenkrad.


Japan-GP, Suzuka Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:22:06,983 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +1,423 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2,129
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +16,097
05. George Russell (GB), Mercedes, +17,362
06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +18,671
07. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +29,182
08. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +37,134
09. Alex Albon (T), Williams, +40,367
10. Oliver Bearman (GB), Haas, + 54,529
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +57,333
12. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +58,401
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:02,122 min
14. Carlos Sainz (E), Williams, +1:14,129
15. Jack Doohan (AUS), Alpine, +1:21,314
16. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +1:21,957
17. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:22,734
18. Esteban Ocon (F), Haas, +1:23,438
19. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:23,897
20. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde

WM-Stand (nach 3 von 24 Grands Prix und 1 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Norris 62 Punkte
02. Verstappen 61
03. Piastri 49
04. Russell 45
05. Antonelli 30
06. Leclerc 20
07. Albon 18
08. Hamilton 15
09. Ocon 10
08. Stroll 10
11. Hülkenberg 6
12. Bearman 5
13. Hadjar 4
14. Tsunoda 3
15. Sainz 1
16. Gasly 0
17. Alonso 0
18. Lawson 0
19. Doohan 0
20. Bortoleto 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 111 Punkte
02. Mercedes 75
03. Red Bull Racing 61
04. Ferrari 35
05. Williams 19
06. Haas 15
07. Aston Martin 10
08. Racing Bulls 7
09. Sauber 6
10. Alpine 0


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