Carlos Sainz: Ferrari-Zeit hat Spuren hinterlassen

Carlos Sainz wechselte frisch zu Williams
Die Ex hat ihn noch nicht ganz losgelassen! Williams-Neuzugang Carlos Sainz verriet in Bahrain, wie viel noch immer von seinem alten Team Ferrari in ihm steckt – und warum das seinen Start bei Williams gleichzeitig erschwert, aber auch ein wenig erleichtert.
Sainz sagte zu seinem Saisonstart mit Williams: «Wir sind nicht so weit weg, wie es wirkt. Wir müssen nur ein komplettes Wochenende zusammenbekommen.»
Ein großes Problem für den Teamwechsler sieht derzeit wie folgt aus: «Es geht viel um die Kleinigkeiten im Fahrstil, um das Beste aus jedem Auto rauszuholen. Der Ferrari hatte zum Beispiel eine bestimmte Balance, eine bestimmte Richtung, in die wir gegangen sind. Ich habe drei oder vier Jahre auf eine bestimmte Weise gelenkt oder gebremst.»
Das bedeutet laut Sainz: «Da fällt man in eine Falle von drei Jahren Muskelgedächtnis, wie man die Dinge macht.» Das Muskelgedächtnis, auch Muscle-Memory-Effect genannt, beschreibt das Phänomen, dass sich Muskulatur an eingeübte Bewegungen erinnert, zum Beispiel aus früheren Trainingssessions oder im Fall von Sainz vom Fahren eines Ferrari. Der Körper kann dann die bereits ausgebildeten Zellen reaktivieren – einfach gesagt sind das dann Automatismen und ganz platt gesagt die Macht der Gewohnheit.
Sainz erzählt: «Wenn man unter Druck ins Auto springt oder zum Beispiel im Qualifying, dann bekommt man dann die letzten Zehntel nicht aus dem Auto raus, weil man in dieses Muskelgedächtnis zurückfällt. Es ist nicht so entscheidend, das zu entlernen, weil mir das auch gewisse Fähigkeiten gibt und mich in bestimmten Kurven schnell macht. Aber in anderen Kurven muss ich wiederum daran denken, gewisse Dinge nicht zu tun. Deswegen ist kaum jemand auf den ersten Rennen mit einem neuen Auto schnell. Man muss viele Dinge neu lernen.»
Qualifying, Bahrain
01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:29,841 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:30,175
03. George Russell (GB), Mercedes, 1:30,009*
04. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:30,216
05. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:30,213*
06. Lando Norris (GB), McLaren, 1:30,267
07. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30,423
08. Carlos Sainz (E), Williams, 1:30,680
09. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:30,772
10. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:31,303
11. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:31,245
12. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:31,271
13. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:31,886
14. Esteban Ocon (F), Haas, ohne Zeit
15. Alex Albon (T), Williams, 1:32,040
16. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:32,067
17. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:32,165
18. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:32,186
19. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:32,283
20. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:32,373
*jeweils ein Platz Strafe wegen zu frühen Befahrens der Fast-Lane