Russell überrascht: «Schockiert, so nah dran zu sein»

George Russell und Pole-Mann Oscar Piastri (r.) nach der Bahrain-Quali
Dieses Qualifying lief viel besser als gedacht – auch wenn hinterher ein kleiner Dämpfer kam!
Nach seiner Quali auf Platz 2 (später wurde er wegen eines Zwischenfalls in der Boxengasse auf Rang 3 zurückgestuft) zeigte sich Mercedes-Pilot George Russell sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Dennoch schränkt er die Bedeutung des Qualifyings fürs Rennen ein.
Russell: «Es war ein starkes Q3. Ich habe das ehrlich gesagt im ersten Teil des Qualifyings gar nicht so kommen sehen. Ich hatte nicht das Selbstbewusstsein. Das war überraschend. Q2 war eine große Herausforderung. Ich bin dann im Q3 wieder in meinen normalen Rhythmus gekommen und habe einige starke Runden zusammenbekommen und war überraschenderweise nur anderthalb Zehntel hinter der Pole und sogar vor einem der McLarens. Ich habe mit Charles (Leclerc, Anm.) kurz gesprochen und wir waren beide etwas schockiert, so nah dran zu sein. Definitiv stark also.»
Am Auto habe man nichts verändert. Russell: «Nein, das war alles in mir selbst. Ich hatte mich vorher nicht mit dem Auto nicht sonderlich wohlgefühlt, hatte Dreher drin früher am Tag, was wirklich keine gute Vorbereitung ist. Ich habe es im Q3 aber einfach gefühlt und war selbstbewusster. Die Runde ist sehr schön zusammengekommen. Es war eine sehr schöne und sehr geschmeidige Runde und eine tolle Platzierung für morgen.»
Russell über seine Startposition (das war vor der späteren Startplatzstrafe): «Ich habe nicht erwartet, in der ersten Reihe zu stehen. Ich dachte, dass Platz 3 bei Weitem unser Maximum wäre. Realistisch gesehen hatte ich mir irgendwas zwischen P3 und P6 gerechnet oder sogar P7. In der ersten Reihe zu stehen, ist also eine große Überraschung.»
Das Rennen erwartet Russell allerdings knifflig: «Oscar ist unglaublich schnell und scheint dem Feld auch einiges voraus zu sein, was den Umgang mit Überhitzen der Reifen angeht, wenn die Strecke zu heiß ist, was wir vermutlich morgen erleben werden.»
In Japan kam die Mehrheit der Fahrer so ins Ziel, wie sie gestartet waren. Das wird in Bahrain laut Russell nicht so sein: «Anders als die ersten drei Rennen der Saison, wird in diesem Rennen das Qualifying keine so große Rolle spielen. Es wird viel mehr um die Rundenzeiten im Rennen gehen.»
McLaren hat dabei aber die Nase vorn, sodass selbst ein Überholmanöver von Russell gegen Piastri beim Start vermutlich nicht viel ausrichten würde. Russell: «Sie sind so viel stärker, sie können früher oder später an die Box gehen, uns vermutlich auf der Strecke überholen.»
Aber: «Wir starten jetzt aus der ersten Reihe und niemand hätte vorher irgendwas anderes erwartet, als Oscar und Lando in der ersten Reihe. Also warum nicht eine weitere Überraschung morgen…»
Russell startet nach der Strafe, die am Abend ausgesprochen wurde, nun nicht mehr aus der ersten Reihe – die starke Quali-Performance dürfte aber dennoch Grund zur Freude bleiben...
Qualifying, Bahrain
01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:29,841 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:30,175
03. George Russell (GB), Mercedes, 1:30,009*
04. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:30,216
05. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:30,213*
06. Lando Norris (GB), McLaren, 1:30,267
07. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30,423
08. Carlos Sainz (E), Williams, 1:30,680
09. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:30,772
10. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:31,303
11. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:31,245
12. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:31,271
13. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:31,886
14. Esteban Ocon (F), Haas, ohne Zeit
15. Alex Albon (T), Williams, 1:32,040
16. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:32,067
17. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:32,165
18. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:32,186
19. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:32,283
20. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:32,373
*jeweils ein Platz Strafe wegen zu frühen Befahrens der Fast-Lane