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Merkwürdige Praktiken in Texas

Von Peter Hesseler
Ecclestone hat sich von Hellmund distanziert

Ecclestone hat sich von Hellmund distanziert

Auseinandersetzung zwischen Projektgründer und Ecclestone-Freund Hellmund und US-GP-Streckenbetreiber geht weiter.

Was ist denn in Texas los?

Im Austin, wo am 18. November 2012 der erste US-Grand Prix seit 2007 (Indianapolis) ausrichtet wird, hat die Zeitung «Austin-American-Statesman» bei Gericht die Herausgabe von Dokumenten des Streckenbetreibers (COTA, Circuit of the Americas) verlangt. Der COTA liegt seit Monaten mit dem ursprünglich als Veranstalter angetretenen Geschäftsmann Tavo Hellmund aus Mexiko im Clinch.

Hellmund und einige der Anteilseigner der im Bau befindlichen Strecke streiten vor Gericht. Hellmund, der nach Zahlungsausfall einer Vorab-Gebühr aus dem Projekt gedrängt wurde, sieht sich nicht angemessen ausgezahlt. Er ist ein persönlicher Freund von F1-Promoter Bernie Ecclestone.

Hellmund setzt einen entgangenen Verdienst als (nun überflüssiger Vorsitzender) von 500000 US-Dollar pro jahr für die Vertragsperiode bis 2020 an: macht einen Streitwert von 4,5 Millionen US-Dollar.

Nun sieht die oben genannte Zeitung das öffentliche Recht auf Information, in den USA ein vergleichsweise höheres Gut als hierzulande, gefährdet. Es könne nicht sein, dass der COTA Unterlagen von aufklärendem Charakter zurückhält. Der COTA argumentiert, dies geschehe zum Schutze der gängigen Geschäftspraktiken…

Der Austin-American-Statesman hält dagegen: Wenn ein Projekt derart steuerlich subventioniert werde wie der texanische US-GP (angeblich mit 25 Millionen Dollar jährlich), dann sei dies keine Privatsache unter Geschäftsleuten.

Tatsächlich ist der Kern der Auseinandersetzung, an dem das Projekt im November 2011 beinahe gescheitert wäre, bis heute nicht vollständig offen gelegt worden. Die Frage wäre: Wenn Hellmund vertragliche Ansprüche verletzt sieht, warum legt er dann den Kontrakt nicht offen auf den Tisch? Eine Kopie wird er ja wohl haben…

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