Hamilton lässt Teamchef abtropfen
Hamilton wehrte sich tapfer gegen Maldonado
Lewis Hamilton wurde nach dem Europa-GP am vergangenen Sonntag, bei dem er von Pastor Maldonado im Williams aus dem Rennen gerissen wurde, vom eigenen Teamchef kritisiert. Er sei nicht sehr clever gefahren, sagte Martin Whitmarsh durch die Blume, hätte wissen müssen, worin ein Duell mit Maldonado endet.
Hamilton hatte im Kampf um Rang 3 mit abgewetzten Reifen gegen den Venezolaner gegen gehalten, worauf der seinen Williams schroff in die Flanke von Hamiltons McLaren-Mercedes pilotiert hatte. Maldonado wurde nur Zehnter und fiel später bestraft aus den Punkten, Hamilton (straffrei) blieb liegen, wurde auf Platz 19 gewertet.
Nun sagt der Weltmeister von 2008, nach dem dritten Zusammentreffen mit Maldonado in kurzer Zeit auf der Strecke: «Das spielt jetzt keine Rolle. Ich habe sicher nicht gegrinst, als ich ausgestiegen bin. Aber ich bin noch voll im Titelkampf. Es war eine kleine Trübung einer vielleicht noch grossen Saison.»
Das ist auch eine Antwort an seine Teamführung, die er geflissentlich nicht direkt attackiert. Aber mit Fug und Recht attackieren könnte, wenn man bedenkt, dass er bei fehlerfreier Abwicklung seines Boxenstopps gar nicht in die Lage gebracht worden wäre, mit dem wilden Maldonado zu kämpfen. Es war das fünfte Rennen mit verkorksten Boxenstopps beim sogenannten «Perfektionsteam» aus Woking, das trotz neuen Equipments wie Radmuttern, Wagenhebern, Schlaugschraubern und einer Startampel für den Fahrer fast bei jedem Rennen einen (oder zwei) Reifenwechsel vermurkst. Davon hat Whitmarsh aber nicht gesprochen.
Zusammen mit Buttons achtem Platz hatte McLaren-Mercedes in Valencia sein schlechtestes Resultat (wie in Bahrain, auf einer ähnlichen Strecke) eingefahren. Button verspricht für sein Heimrennen die Rückkehr in die Spitze. Der McLaren liege gut in schnellen Kurven. Der WM-Zweite holte aus den letzten fünf Rennen insgesamt sechs Punkte.