Nürburgring-Verschwender vor Gericht
Auch Walter Kafitz muss sich verantworten
Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat den ehemaligen rheinland-pfälzischen Ex-Finanzminister Ingolf Deubel im Februar wegen Untreue angeklagt. Er soll für einen Schaden in sechsstelliger Euro-Höhe mitverantwortlich sein und eine Gefährdung von Steuergeld in achtstelliger Höhe in Kauf genommen haben.
In Deutsch gefasst, wird der ehemalige Spitzenpolitiker für Verluste in Höhe von insgesamt 500 Millionen Euro mitverantwortlich gemacht wird, die im Zusammenhang mit dem Bau der Freizeit- und Erlebniswelt am überwiegend landeseigenen Eifelkurs teils schon angefallen sind und sich im Laufe der nächsten 20 Jahre eben auf eine halbe Milliarde summieren dürften.
Deubel (SPD) steht, so wurde jetzt festgesetzt, ab 16. Oktober vor Gericht.
Angeklagt sind auch der frühere Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, Dr. Walter Kafitz, sowie zwei weitere Mitarbeiter der weitgehend landeseigenen Gesellschaft. Ihnen und Deubel wirft die Staatsanwaltschaft Koblenz Untreue in verschiedenen Fällen vor. Dem ehemaligen Chef der landeseigenen Investitions- und Strukturbank (ISB), Hans-Joachim Metternich, sowie dem Geschäftsführer der ISB-Immobilientochter RIM wird neben Untreue Beihilfe zur Untreue vorgeworfen.
Landesvater Kurt Beck hatte sich unlängst bei der Bevölkerung der Region für die Fehler seiner Regierung im Zusammenhang der Nürburgring-Traumwelt und folgenden Insolvenz entschuldigt. Ob je wieder ein GP in der Eifel stattfindet, steht in den Sternen.