Nürburgring: Jetzt wird's ernst
Für Dr. Kafitz brechen schwierige Zeiten an
Die Staatsanwaltschaft Koblenz erhebt Anklage gegen den früheren Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, Dr. Walter Kafitz. 20 Monate lang wurde auf mehreren Ebenen ermittelt, nun hat sich offenbar der Anfangsverdacht der Untreue erhärtet.
Ebenfalls angeklagt werden der ehemalige Finanzminister des Landes Rheinland-Pfalz, Ingolf Deubel. Er soll als Aufsichtsratschef der Nürburgring GmbH mit Kafitz, Hans Lippelt und Michael Nuss-Kaltenborn in die Affäre verstrickt sein. Gemeinsam sollen die Betroffenen fahrlässig Rechnungen in Höhe von fast 400000 Euro beglichen haben. Hier geht es – natürlich – um Steuergeld. Der Nürburgring ist zu 90 Prozent in Besitz des Landes Rheinland-Pfalz.
Im Rahmen des 330-Millionen-Projekts (Freizeit- und Erlebnispark am Nürburgring) sind dies natürlich Peanuts, so dass die Vermutung nahe liegt, dass die Staatsanwaltschaft noch mehr in petto hat. So seien auch Zahlungen gegen die Anweisung des Aufsichtsrats geleistet worden.
Vorige Woche hatte das Land den Pachtvertrag mit der Nachfolgegesellschaft der Nürburgring GmbH, der Nürburgring Automotive Group (NAG) gekündigt, weil der neue Betreiber seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkam. Das Land hatte gehofft, mit dessen Zahlungen den Berg der Investitionslast zu tilgen bzw. zu tragen, der am Nürburgring angefallen war. Nun muss ein neuer Betreiber gesucht werden. Was mit den neuen, unrentablen Anlagen geschieht, steht in den Sternen.
Dr. Kafitz arbeitete zuletzt als Berater der Streckenbetreiber von Jaypee Sports, die 2011 erstmals einen Indien-GP veranstalteten.
Mehr über diese Affäre entnehmen Sie bitte der aktuellen Printausgabe von SPEEDWEEK, seit Dienstag (14. Februar) am Kiosk.