Nürburgring: Taten statt Worte
Vorbildlich: Die Helfer nach getaner Arbeit
Am Nürburgring ist die Stimmung momentan auf dem Tiefpunkt. Grosse Teile des Freizeitparks sind mangels Besuchern bis auf weiteres geschlossen, die Betreiber fordern eine Senkung der Pacht, viele Mitarbeiter des Rings fürchten um ihre Arbeitsplätze. Das übliche Polit-Theater ist im vollen Gange, Schuldzuweisungen, Schönreden und Kritik wechseln sich in den regionalen Blättern ab.
Doch es gibt auch etwas Positives vom Ring zu berichten: Eine kleine Gruppe von Nordschleifen-Freunden hat statt Worte Taten sprechen lassen. Ein Vandale hatte am Parkplatz des Nordschleifen-Streckenabschnitts «Brünnchen» einen alten Wohnwagen, noch mit allerhand Müll gefüllt, abgebrannt. Ein dickes Problem, denn der Parkplatz, der zur Gemeinde Herschbroich gehört, verursacht ausserhalb der Veranstaltungen sowieso nur Kosten, nun käme noch der Sondermüll des Wohnwagens dazu. Glücklicherweise ist sich die Gemeinde Herschbroich durchaus der Bedeutung des Parkplatzes, auf dem täglich viele Besucher den Touristenfahrten auf der Nordschleife zuschauen, bewusst und suchte nach einer Lösung.
Spontan hatten sich dann rund 30 Freunde der Nordschleife via Internet gemeinsam mit der Gemeinde Herschbroich organisiert und sind am Sonntag bewaffnet mit Zangen, Arbeitshandschuhen, Trennscheiben und sonstigem Equipment angereist. Dort wurde nicht nur der Wohnwagen entsorgt, sondern gleich der ganze Zuschauerbereich im «Brünnchen» einer Generalreinigung untergezogen. Die Ortsbürgermeisterin von Herschbroich, Monika Korden, organisierte die ordnungsgemässe Mülltrennung, und das «Hotel am Tiergarten» aus Nürburg versorgte die fleissigen Helfer mit heissen Getränken.
Somit wurde das Problem zwar nicht kostenlos, aber deutlich günstiger als auf dem normalen Dienstweg gelöst. Ein kleiner, aber nicht zu unterschätzender Beitrag für eine positive Zukunft der Nordschleife!
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