Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Singapur: Frauen an die Macht

Von Mathias Brunner
Heiss ist's in Singapur

Heiss ist's in Singapur

Frauen stehen beim Formel-1-Lauf in Singapur vor und hinter der Kulisse.

Singapur zwei Tage vor dem ersten Training: An den Boxen surren die Schlagschrauber – Ferrari übt bereits Boxenstopps. Im Pressezentrum tauchen die ersten Journalisten auf – übernächtigt vom Langstreckenflug. An der Piste wird fleissig gearbeitet – letzte Retuschen vor der fünften Ausgabe des Nachtrennens.

Was niemand sieht, wenn die Rennwagen dann nachts über die Strecke glitzern werden: Hinter den Kulissen arbeiten Tausende von Freiwilligen für einen reibungslosen Ablauf von Training und Rennen.

1000 Fachkräfte sind allein für die Sicherheit zuständig, als Ansprechpartner für die Fans, als Torsteher. 1000 weitere arbeiten für den Veranstalter in allen möglichen Funktionen, sie alle stammen aus mehr als 30 Nationen. Geld bekommen sie für ihre Arbeit keines, aber sie sind stolz, ein kleines Rädchen für ein glänzendes Gesamtkunstwerk zu sein.

Zwischendurch gibt es immer wieder Schmunzel-Geschichten. So weiss Siew Choo (40), die für die Ausrüstung des 120 Frau und Mann starken medizinischen Personals zuständig ist: «Die Grid-Girls haben es hier nicht leicht. Die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit werden schon mal unterschätzt. Da kann es vorkommen, dass es einer etwas mulmig wird. Sofort springt wie aus dem Nichts ein Dutzend Ärzte herbei, um die Schöne auf starken Armen abzutransportieren. Ich muss dann immer eingreifen und ermahnen, dass wir dafür Golf-Wägelchen haben ...»

Frauen sind in Singapur durchaus nicht nur schmückendes Beiwerk: June Tan (34) beispielsweise ist Chef des Sicherheitspersonals und trägt in dieser Funktion die Verantwortung für mehr als 1000 Fachkräfte. «Einfach ist das nicht immer, aber wenn sie sehen, dass meine Anordnungen klar und logisch sind, dann ist Ruhe im Karton.»

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