Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

F1: Verlogene Gesellschaft?

Von Peter Hesseler
Lauda mit Strippenzieher Ecclestone

Lauda mit Strippenzieher Ecclestone

Niki Lauda wollte von seiner neuen Mercedes-Rolle fünf Tage vor Bekanntgabe nichts gewusst haben. Glaubwürdig oder dreist gelogen?

Kurze Meldung in eigener Sache. Gestern wurde Niki Lauda seitens Mercedes ins Direktorium des Team berufen. Die Personalie ist brisant, denn ein Lauda greift mit seiner Popularität Raum.

Teamchef Ross Brawn und Motorsportchef Norbert Haug bekommen also Verstärkung. Oder Kontrolle? Haben Sie die nötig?

Der Eindruck könnte entstehen…

Wir von SPEEDWEEK haben Lauda im Fahrerlager von Singapur gezielt mit einer möglichen Einbindung bei Mercedes konfrontiert. Antwort von Niki: «Mit mir hat keiner gesprochen.»

Fünf Tage später ist der 63-Jährige Vorsitzender des Aufsichtsrates des Teams. Dieser Mann kontrolliert letztlich die Geschäftsführung des Teams. Man könnte auch sagen: die Teamführung.

Wir halten es jetzt mal für gewagt, eine derartige Personalie – selbst in der Formel 1– zwischen Montag und Donnerstag (Aufsichtsratssitzung) im Schnelldurchgang zu entwickeln und durch zu pauken.

So viel zur Ehrlichkeit in der Formel 1. Und dann wundern sich die Hauptdarsteller, wenn die Formel 1 als verlogene Gesellschaft tituliert wird. Und wenn man ihnen skeptisch gegenüber tritt.

Vielleicht ist das gut. So bleiben die Sinne geschärft. Man wir sehen, wie leise, effizient und effektiv Niki Lauda seinen Job verrichtet, den er sicher nicht umsonst macht. Das wäre eigentlich nicht sein Stil.

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