Domenicali: »Wir dürfen nicht nochmal versagen»
domenicali portrait oct 12
Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali machte gestern keine gute Figur, als er versuchte, die Marine-Flagge auf dem Auto des F2012 zu rechtfertigen. Denn politische Statements auf den Autos sind in der Formel 1 verboten, auch wenn er sagt, dass Marine und Politik nichts miteinander zu tun haben.
Klartext bekam dann zu hören, wer über die sportliche Lage nach Auskunft trachtete. Domenicali stellte klar: «Es darf uns nicht wieder passieren, dass wir mit einem schlechten Auto in die nächste Saison starten, wie zu Beginn dieser laufenden. »
Das ist nicht das einzige Problem der Scuderia 2012: Chefdesigner Nick Tombazis hatte vor dem Indien-GP erklärt, dass nicht alle Updates aus das Fabrik in Maranello funktionierten.
Nun fordert Domenicali: «Wenn wir Neuteile an das Auto montieren, müssen wir vorher sicherstellen, dass sie das bringen, was wir erwarten. Das ist die fundamentale Vorraussetzung für Erfolg.»
Und zugleich ein frommer Wunsch in einer Entwicklungsphase des Teams, in der der hauseigene Windkanal vom Chef selbst als überholungsbedürftig ausgemacht wird. Ausserdem stellt sich momentan bei allen Spitzenteams die Frage, wie viele Ressourcen (wie Windkanalzeit) sie noch auf die aktuelle Saison verwenden, wie viele auf den Fahrzeugbau für 2013. Und wie viele für die Neuwagen 2014, wenn ein neues Motorenreglement deutlich veränderte Chassis und neue aerodynamische Formen mit sich bringen wird.
Domenicali weiss: «Wir sind momentan etwas im Hintertreffen.» Er bezieht sich abei auf den Punkestand und die Autos, mit denen Sebastian Vettel (Red Bull Racing) und Fernando Alonso die letzten vier Rennen angehen. Domenicali fordert trotzdem pauschal: «Wir müssen handeln, nicht reden!»
Bezüglich der Chancen für dieses Wochenende und den Neuteilen, die Maranello unter der Marineflagge trägt, unter anderem überarbeitete Bremsbelüftungen hinten, sagt Domenicali: «Es ist zu früh, ihre Qualität zu beurteilen. Wenn die Teile funktionieren, haben werden unsere Leute einen guten Job gemacht haben. Wenn nicht, dann nicht.»