Korada: «Mein Held ist Alex Zanardi»
Chetan Korada
Für Chetan Korada (25) ist ein Traum wahr geworden: «Im Rahmen eines Grand Prix auf dieser Strecke zu fahren, im Wissen, dass vor und nach mir die ganzen Stars den gleichen Asphalt benutzen, das raubt mir einfach den Atem.»
Eigentlich müsste es anders herum sein: Den Stars sollte der Atrem stocken über die Leistung des jungen Korada. Ein Blick in die Tabelle der «JK Racing Asia Series» (einer Nachwuchsklasse mit Fahrzeugen der früheren Formel BMW) zeigt: Korada ist mit Abstand Letzter. Ein Blick unter seinen Overall zeigt: Korada hat keine Unterschenkel …
Der Mann aus Chennai wurde mit der Behinderung geboren. Das hat ihn nicht daran gehindert, Rennen zu fahren. Seit zwei Jahren hat er seine Prothesen immer mehr verfeinert, die gegenwärtigen kommen aus Deutschland.
«Ich kann genau fühlen, wie stark ich das Bremspedal treten muss oder wie sachte das Gas», meint Korada. «Das Auto ist ein ganz normales, ohne jede Anpassung.»
Für viele in Indien ist Chetan ein Held. Aber wer ist der Held des Helden? «Alex Zanardi», sagt der Inder sofort. «Seine Leistungen als Racer und bei den Olympischen Spielen sind eine Inspiration für jeden Behinderten.»