Ferrari holt Bigois für die Aerodynamik
Bigois steht vor dem siebten Teamwechsel
Wie erwartet und von speedweek.com schon vor Wochen berichtet, hat Ferrari seine Aerodynamik-Abteilung personell aufgestockt. Von Mercedes kommt Loïc Bigois aus Frankreich.
Der 52-jährige aus Aix-en-Provence gilt als Wanderer zwischen den Welten, hat schon vielen Teams gedient. Und um es vorwegzunehmen: kaum mit durchschlagendem Erfolg, wie seine Herkunftsadresse beweist. Mercedes kam 2012 nicht über Rang 5 der Konstrukteurswertung hinaus.
Bigois begann seine F1-Karriere 1990 bei Ligier, 1994 wechselte er zu Sauber, wo bis heute nicht wirklich euphorisch über diese nur einjährige Schaffensperiode gesprochen wird. Er arbeitete dann wieder für Ligier (später Prost), dann Minardi, beides keine Qualitäts-Adressen. 2004 war er dann mal bei Williams, wo die Aerodynamik ebenso als Schwachpunkt ausgemacht wurde wie bei Honda, wohin es Bigois anschliessend verschlug. Da Honda 2009 zu BrawnGP und 2010 schliesslich zu Mercedes wurde, landete er schliesslich im Umfeld von Schumi und Rosberg.
In dieser Nahrungskette muss man Bigios teilweise den Titelgewinn von BrawnGP 2009 zuschreiben, auch wenn das Auto vornehmlich wegen des Vorteils eines umstrittenen Doppel-Diffusors triumphieren durfte. Aber auch den muss man erstmal bauen und zum Funktionieren bringen.
Bei Mercedes wurde mitten in der Saison 2012 einem neuen Mann die Verantwortung für Aerodynamik übertragen: Mike Elliot, der von Lotus kam. Schon Ende 2011 hatte Bigois einen Dämpfer bekommen, als Geoff Willis (von HRT) angeheuert und dem Briten die Ober-Aufsicht über die Aerodynamik angetragen worden war.
Nun soll Bigois Ferrari verstärken. Allerdings hatte die Scuderia freimütig über Mängel an ihren aerodynamischen Einrichtungen und Instrumenten gesprochen. Vom Personal war da nicht die Rede.
Ist Bigois heute eine Verstärkung?
Mercedes-Teamchef Ross Brawn hatte in Brasilien etwas verschlüsselt mitgeteilt, dass es beim Übergang von Bigois zu Mike Elliot zu Reibungsverlusten kam. Entweder hat diese Übergabe nicht korrekt stattgefunden, oder man wollte Bigois phasenweise gar nicht mehr am Auto arbeiten lassen.