Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Peter Sauber: Für weitere Sponsoren wäre Platz

Von Günther Wiesinger
Esteban Guitérrez bewundert den C32

Esteban Guitérrez bewundert den C32

Peter Sauber freut sich über das gute Aussehen des C32 Ferrari und hofft auf zusätzliche Geldgeber.

Der Schweizer Formel-1-Rennstallbesitzer Peter Sauber hielt sich bei der Vorstellung des neuen C32-Ferrari (den Experten fielen die sehr schmalen Seitenkästen auf) diskret im Hintergrund, überliess die Bühne seiner Teamchefin Monisha Kaltenborn und nahm deren souveränen Auftritt mit sichtlicher Genugtuung zur Kenntnis. Sie hat im Oktober 2012 die operative Leitung des Rennstalls übernommen.

Peter Sauber, der am 13. Oktober seinen 70. Geburtstag feiert, ächzt unter der Mühsal, alljährlich genügend Sponsoren für das «Sauber F1 Team» zu finden, das am Dienstag in Jerez in seine 21. Saison startet. Seit dem Beginn der Wirtschaftskrise und dem Kollaps von Lehman Brothers im September 2008 haben sich einige Sponsoren verabschiedet. Und der grösste Rückschlag war im November 2009 zu verdauen, als sich BMW wieder einmal aus der Formel 1 zurückzog, Sauber sein Lebenswerk gefährdet sah – und aus BMW Sauber wieder das Sauber-Team machte.

Während andere private Formel-1-Teams zusperren oder auf dem finanziellen Zahnfleisch gehen, hat Sauber mit Monisha Kaltenborn zum vierten Mal hintereinander das Budget für eine vielversprechende Saison zusammengetragen. Firmen wie Telmex und Telcel werben auf dem Wagen, sie gehören dem Mexikaner Carlos Slim und haben das Formel-1-Debüt von Esteban Guitérrez gefördert; auch NEC und Claro sind zu sehen, aber auf den Seitenkästen und am Heckflügel (dort ist «Sauber F1 Team» zu lesen) warten leere Sponsorflächen auf potenzielle weitere Geldgeber. Aus der Schweiz stehen Partner wie Oerlikon und Certina Watches hinter dem Rennstall.

«Eine Firma wie Red Bull würde uns als Sponsor guttun», seufzte Peter Sauber. Dann ergänzt er zufrieden: «Bei der Lackierung haben wir uns diesmal wesentlich mehr Mühe gegeben als im Vorjahr.»

Die Fahrerpaarung mit dem routinierten Nico Hülkenberg (25) und dem jungen Esteban Guitérrez (21), der 2010 die GP3-Serie gewann und jetzt in der Formel 1 ins kalte Wasser geworfen wird, scheint ein tadelloser Ersatz für Kobayashi und Pérez zu sein. «Bei Guitérrez gehen wir ein Risiko ein», weiss Sauber. Aber der verschmitzte Zürcher Oberländer hat schon viele grosse Talente entdeckt – und sie dann an Spitzenteams verloren, man denke an Räikkönen, Massa und zuletzt Pérez.

Von Nico Hülkenberg, 2012 bei Force India Vierter beim Belgien-GP, werden Podestplätze erwartet. «Die Erwartungen sind immer hoch. Formel 1 und Motorsport sind immer mit Erwartungen verbunden», weiss Hülkenberg. «Von allen Leuten da draussen in der Welt sind meine eigenen Erwartungen wahrscheinlich am höchsten.»

Esteban Guitérrez sagt, das Mitfahren in der Königsklasse allein sei noch nicht das Ziel aller Träume. «Ich will nicht nur Formel-1-Fahrer sein. Mein Ziel ist es, ein erfolgreicher Formel-1-Fahrer zu sein», sprach der leichtgewichtige Mexikaner in die Mikrofone.

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